Luxusuhren in Serbien aufgetaucht Nach Überfall an der Kö: Spur führt zu „Pink Panthers“

Düsseldorf · Die Polizei sprach nach einem Blitz-Überfall auf einen Düsseldorfer Luxus-Uhrenladen an der berühmten Königsallee von Profis. Das könnte richtig sein: Laut serbischen Medien waren es die „Pink Panthers“. In Belgrad gab es jetzt vier Festnahmen, die Beute wurde sichergestellt.

Der Überfall auf einen Luxusuhrenhersteller an der Kö wurde wohl von den Pink Panthers organisiert.

Foto: dpa/Nikolai Huland

Eine Woche nach dem spektakulären Überfall auf einen Luxusuhrenladen an der Düsseldorfer Königsallee ist die gesamte Beute - 41 Uhren und ein Armband - laut Polizei in Serbien sichergestellt worden. Die serbischen Behörden hätten bei dem Zugriff am Montag zudem vier Menschen festgenommen, so die Düsseldorfer Polizei am Mittwoch. „Sie könnten mit dem Sachverhalt als Hehler oder als ausführende Täter in Zusammenhang stehen.“ Laut serbischen Medien gehören die Verdächtigen zum bekannten Verbrecher-Netzwerk „Pink Panthers“.

Am 14. Dezember hatten die Täter mit einem Auto eine Scheibe des Uhrengeschäfts zerstört und die Uhren erbeutet. Nach dpa-Informationen wurde der Wert zunächst auf eine Million Euro taxiert. Serbische Medien berichten von einem Wert von drei Millionen Euro. Die Düsseldorfer Polizei hatte direkt nach der Tat von Profis gesprochen, die blitzschnell gehandelt hätten.

Tatsächlich sollen die mutmaßlichen Täter laut dem serbischen Online-Portal mondo den „Pink Panthers“ angehören, einem Netzwerk von Kriminellen, dem zahlreiche Raubzüge zugerechnet werden. Festgenommen wurde in Belgrad demnach auch ein Juwelier, mit dem die Räuber laut serbischen Ermittlungsbehörden zusammen gearbeitet haben sollen. Er soll gestohlene Uhren an prominente Kunden weiter verkauft haben.

Laut einer Mitteilung des serbischen Innenministeriums wird den Verdächtigen - zwischen 47 und 51 Jahren alt - vorgeworfen, „als organisierte kriminelle Vereinigung“ agiert zu haben. Während die deutschen Behörden aus ermittlungstaktischen Gründen am Mittwoch zu den Umständen der Festnahme keine Angaben machen wollten, wird der Zugriff in serbischen Medien detailliert beschrieben: Die Spezialeinheit SBPOK habe bei der Übergabe von sieben Uhren an den Juwelier zugeschlagen. Der Anführer der Band (47) habe eine gestohlene Uhr noch selbst am Arm getragen, hieß es.

Die Bande sei bereits seit Monaten überwacht worden, so das Portal mondo. Man wolle nun die Telefone der Diebe und des Juweliers auswerten. Zu seinen Kunden sollen Politiker, Sportler und Musiker gehören, berichtete mondo unter Berufung auf eine anonyme Quelle bei den Behörden.

Polizei und Staatsanwaltschaft in Düsseldorf konnten die Angaben der serbischen Medien zunächst nicht bestätigen. Der Ermittlungserfolg gehe auf die gute Zusammenarbeit der Ermittlungskommission „Uhr“ mit dem Bundeskriminalamt und den Polizeibehörden in Serbien zurück.

(dpa)