Stadt pflanzt 12 000 Bäume

Zum Jahr des Waldes wird der Stadtwald verjüngt. Er gilt offiziell als sehr nachhaltig.

Düsseldorf. Ein Spatenstich, dann steckt die 1,50 Meter hohe Baby-Buche in der Erde des Aaper Waldes. Bis sie so groß ist wie die teils 180 Jahre alten Bäume um sie herum, wird es dauern: 40 bis 70 Zentimeter im Jahr wächst sie. Immerhin noch schneller als die Eichen, welche die Mitarbeiter des Gartenamtes auch am Bauenhäuser Weg pflanzen: Diese werden 130 Jahre brauchen, um 30 Meter hoch zu werden.

12 000 junge Bäume will die Stadt bis Ostern in Düsseldorfs Wälder setzen. Die erste Pflanzung fand am Montag am Tag des Waldes statt — und zum Auftakt des Internationalen Jahres der Wälder, zu dem die Vereinten Nationen das Jahr 2011 erklärt haben.

„Wir pflanzen dort nach, wo die Natur sich nicht selbst verjüngt“, erklärt Umweltdezernentin Helga Stulgies. Wo etwa Tiere junge Triebe gleich zerstören. Aber die Stadt zwingt den Wald auch zur Vielfalt: Zwischen Rotbuchen und Eichen werden Esche, Hainbuche und Vogelkirsche gesetzt. „Wir wissen schließlich nicht, wie sich das Klima entwickelt“, sagt Paul Schmitz, Leiter der Forstabteilung beim Gartenamt. Da sei es wichtig, nicht nur auf eine einzige Baumart zu setzen. Dass das Prinzip Vielfalt gewinnt, wurde beim Sturm Kyrill deutlich: Dort, wo vor allem windanfällige Fichten standen, wurden ganze Wälder vernichtet. In Düsseldorf fielen ebenfalls zahlreiche Nadelbäume auf einer Fläche von zwei Fußballfeldern um. Die Buchen aber stehen noch.

Dass Düsseldorf auf dem richtigen Weg ist, bestätigte 2000 der Weltforstwirtschaftsrat, der den Stadtwald als einen der ersten in Deutschland für seine Nachhaltigkeit zertifizierte.

„Eine nachhaltige Waldwirtschaft lohnt sich“, sagt Dezernentin Helga Stulgies. In einer Großstadt sei der Wald wichtiges Erholungsgebiet. Aber er sichere auch eine artenreiche Tierwelt, filtere Luft und Wasser und nehme CO² auf.

Abgesehen von den Herausforderungen der Klimaveränderungen haben sich die Bedingungen für den Wald immerhin sehr verbessert, sagt Gartenamtsleiter Manfred Krick. In den 80ern litt der unter dem übersäuerten Boden, junge Pflanzen überlebten nicht. Neue Grenzwerte schafften Abhilfe. Von den 12 000 neuen Bäumen werden wohl viele unbeschadet wachsen können.