Willkommen, lieber Frühling!

Der Lenz treibt die Düsseldorfer in die Eisdielen und Schneeglöckchen aus dem Boden.

Düsseldorf. Endlich ist er da und hat genau das mitgebracht, was das winterschwere Herz begehrt: Mit milden Temperaturen und Sonne satt hält der Frühling Einzug in die Landeshauptstadt. Wohin das Auge reicht, blüht und sprießt es, als habe die heimische Flora nur auf ihren Startschuss gewartet. Da wundert es nicht, dass es kaum noch jemanden in den eigenen vier Wänden hält und die Innenstadt am Wochenende aus allen Nähten platzte. Die Düsseldorfer zieht es raus. Raus an die frische Luft, um das schöne Wetter mit einem Eis oder einer Mahlzeit unter freiem Him*mel zu feiern.

„Am Sonntag war es hier so voll, dass die Schlange teilweise bis auf die Straße reichte und die Kunden 20 Minuten auf ein Eis warten mussten“, berichtet Jörg Tatje von der Nordmanns Eisfabrik an der Hermannstraße in Flingern. Auch an Sitzplätzen auf der Terrasse habe es am Wochenende fast durchgängig gemangelt. Trotz jener Engpässe sei dann aber doch noch jeder Kunde einigermaßen zeitnah an die Erfrischung seiner Wahl gekommen. „Wir sind im Großen und Ganzen gut vorbereitet und wissen, was wir an diesen Tagen zu erwarten haben“, sagt Tatje.

Aber nicht nur die Menschen treibt es jetzt ins Freie. Überall in der Stadt schießen Krokusse, Narzissen und Schneeglöckchen aus dem Boden, an den Kastanien im Aaper Wald zeigen sich zaghaft die ersten Knospen. „Auffallend ist auch die Forsythie, Goldflieder genannt“, sagt Manfred Krick, Leiter des Gartenamtes. Ihre gelben Blüten zieren jetzt zahlreiche Stellen im Stadtgebiet. Außerdem waren Auszubildende und Zivildienstleistende bei der Stadt in den vergangenen beiden Wochen unterwegs, um mehr als 300 000 Blumensamen in öffentlichen Gärten und Parks auszusäen. „Insgesamt blühen die Pflanzen verglichen mit 2010 in diesem Jahr früher“, sagt Krick. Das liege natürlich in erster Linie an dem wesentlich milderen März.

Pünktlich wie immer dagegen beginnen die Kröten jetzt ihre Wanderung zu den Laichplätzen in den Düsseldorfer Gewässern. Damit die Tiere unversehrt an ihr Ziel gelangen, wird der obere Abschnitt des Bauenhäuser Wegs in Ludenberg zum Beispiel einen Monat lang über Nacht gesperrt sein. „Die Krötenwanderung gilt als sicheres Anzeichen für den Frühlingsanfang“, erklärt Paul Schmitz, Leiter der Forstabteilung im Gartenamt. Genauso wie der Vogelgesang oder die Scharen von Kranichen und anderen Zugvögeln, die man jetzt auf ihrem Rückweg aus dem Süden beobachten kann. „Der Winter heißt für die Tiere: dunkel, kalt und wenig zu fressen. Jetzt lohnt sich das Leben für sie endlich wieder.“