Düsseldorf Stadtsparkasse freut sich über ein gutes Jahr

Gewinn 2015 liegt bei 117,8 Millionen Euro. Arndt Hallmann betont öffentliches Engagement.

Die Stadtsparkasse Düsseldorf freut sich über ein gutes Jahr.

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Düsseldorf. Zwischen dem Stolz auf die gute Ertragslage und der Mahnung vor den Risiken der Zukunft balancierte sich Arndt Hallmann durch die Vorstellung der Jahresbilanz 2015. Die Stadtsparkasse Düsseldorf steht gut da, aber das ist keine Selbstverständlichkeit, lautet die Botschaft. Subtext: Begehrliche Griffe des Trägers Stadt in die Kasse verbieten sich.

Im Einzelnen bezifferte Hallmann den (vorläufigen) Gewinn auf 117,8 Millionen Euro, das sind fast 50 Millionen mehr als geplant. „Wir sind operativ gut unterwegs, haben die Risiken im Griff und geben der Gesellschaft zurück“, fasste er zusammen. Zwar sorge die seit Jahren gute Konjunktur für Rückenwind, die ebenfalls schon lange anhaltenden Mini-Zinsen, zunehmende Regulierungs- und Vorsorgeanforderungen sowie die kostspieligen Beteiligungen an der West LB-Nachfolgegesellschaft und der Landesbank Berlin stellten aber zusammen eine erhebliche Bedrohung dar.

Im Bereich Unternehmen stellte Hallmann heraus, dass man das Volumen an neuen Krediten für regionale Mittelstandskunden von rund 100 (2014) auf 150 Millionen Euro erhöhen konnte: „Das freut uns besonders, da die Förderung des Mittelstandes eine unserer Kernaufgaben ist.“ Dies war gewiss auch ein Hinweis an Kritiker im Umfeld von Oberbürgermeister Thomas Geisel, die der Stadtsparkasse gerne hinter vorgehaltener Hand eine viel zu defensive, risikoscheue Kreditausstattung der Wirtschaft vorwerfen. Wie eine direkte Ansprache an Geisel, mit dem Hallmann bekanntlich seit mehr als einem Jahr verbissen um die Höhe der Gewinnabgabe ringt, wirkten auch andere Passagen aus Hallmanns Jahresbericht. So stellte der Sparkassenchef etwa die „Bürgerrendite“ seines Hauses heraus, die sich 2015 auf 3,4 Millionen Euro summiere, mit denen mehr als 1000 Projekte aus Sport, Kultur, Bildung, Soziales und Brauchtum gefördert wurden. Oder die fast 3000 Girokonten, die für Flüchtlinge eröffnet wurden.

Zum Streit um die Ausschüttung betonte Hallmann, dass das Angebot, verlässlich fünf Prozent des Gewinns vor Steuern an die Stadt abzugeben, fast beispiellos großzügig im bundesweiten Sparkassenvergleich sei. Dass es für 2014 wegen Geisels Anfechtung keinen Jahresabschluss gibt, sei „im Moment kein Problem, auf Dauer aber ist das ungut“, sagte Hallmann. Er hoffe, dass die Finanzaufsicht bald entscheide, dann sehe man weiter. Für 2016 ist er nur verhalten optimistisch, erwartet ein „zufriedenstellendes Ergebnis“.