Umwelt 225 Bäumchen zum Schnäppchenpreis
Düsseldorf · Die Aktion „Dein Baum“ geht in die zweite Runde: Kostengünstig gibt es 225 junge Bäume für private Gärten. Damit soll das Stadtbaumkonzept unterstützt werden. Denn die Suche nach neuen Baumstandorten wird schwieriger.
Mehr Bäume soll Düsseldorf bekommen. Diese sind dringend notwendig gerade im Hinblick auf die immer heißer werdenden Sommer, um mehr Grün, mehr Schatten und mehr Abkühlung in die stark versiegelte Stadt zu bringen.
Dafür geht das Garten-, Friedhofs- und Forstamt verschiedene Wege. Einer davon ist die Aktion „Dein Baum“, die in diesem Jahr in die zweite Runde geht. Schon 2021 wurde das Angebot sehr gut angenommen: Privathaushalte sollen stark subventionierte junge Bäume für einen symbolischen Preis von 35 Euro direkt bei der städtischen Baumschule kaufen können. Pro Grundstück ist ein Baum vorgesehen, „damit sich keiner 50 preiswerte Bäume reserviert“, wie Jörg Langenhorst, Leiter des Hauptbetriebshofes im Gartenamt, erklärt. „So viele Menschen wie möglich sollen davon profitieren.“
Insgesamt stehen daher 225 Bäumchen zur Verfügung. 100 sind Obstbäume, verschiedene Sorten von Birne und Apfel, die auch vielen Insekten Nahrung bieten. 53 Bienenbäume, darunter Speierling, Zierapfel und Zierkirsche, blühen besonders früh. 72 Klimabäume sollen sehr robust gegenüber klimatischen Veränderungen sein, dazu gehören unter anderem Feldahorn, Hopfenbuche und Baummagnolie. Alle Informationen zu den Bedürfnissen der einzelnen Bäume, ihrer Größe und einigem mehr gibt es ab Dienstagvormittag auf der städtischen Seite www.duesseldorf.de/deinbaum. Dort erfolgt auch die Anmeldung für einen Baum. Die Vergabe erfolgt nach Eingang der Mails.
„Wir können nur als ganze Stadtgesellschaft die große Aufgabe der Klimaanpassung angehen“, erklärt Umweltdezernent Jochen Kral. Daher sei es wichtig, nicht nur in den Straßen, Parkanlagen und Grünflächen oder Friedhöfen nach neuen Standorten zu suchen, sondern auch in die Privatgärten zu gehen und den Düsseldorferinnen und Düsseldorfern selbst Anreize zu bieten, neue Bäume anzupflanzen.
Denn der Platz für neue Baumstandorte innerhalb der Stadt ist begrenzt – obwohl es genau dort besonders viel neues Grün bräuchte. Das Stadtbaumkonzept, das im August im Ausschuss für öffentliche Einrichtungen (AöE) vorgelegt worden ist, zeigt die Pläne, aber auch die bislang erreichten Pflanzungen von neuen Stadtbäumen auf. So wurden seit 2019 310 ganz neue Baumstandorte geschaffen, 122 Standorte konnten saniert werden, ohne die Bäume zu fällen und an 126 Stellen mussten neue Bäume gepflanzt werden, nachdem ältere weichen mussten. Pro Pflanzperiode wurden dafür rund eine Million Euro investiert.
Besonders knifflig stellt sich dabei allerdings die Suche nach Standorten heraus. Während dieser drei Pflanzperioden wurden 1237 potenzielle Standorte überprüft, aber 895 mussten abgelehnt werden. Dabei gibt es viele Kriterien, die beachtet werden müssen: Ober- oder unterirdische Leitungen, freizuhaltende Flächen für die Feuerwehr, ein zu geringer Mindeststraßenquerschnitt, Abstand zur Beleuchtung oder der Rheinbahntrasse und Haltestellen, das Freihalten von Ein- und Überfahrten sowie oftmals auch Einsprüche der Bevölkerung, weil zu viele Parkplätze wegfallen.
In der kommenden Pflanzperiode, die im November startet, sollen 120 neue Standorte bepflanzt werden. „Wir planen Pflanzungen in allen Bezirken, diese sind auch in den Bezirksvertretungen abgesegnet“, erklärt Matthias Pasch, Abteilungsleiter im Gartenamt. Dort habe man keinen negativen Zuspruch erfahren, vielmehr sei die Rückmeldung positiv. „Wir betrachten in Zukunft auch den peripheren Stadtraum, um neue Standorte zu finden.“ Zudem fordere man bei Neubauprojekten aktiv zu mehr Entsiegelung auf. Auf verschiedenen städtischen Grundstücken, etwa den Freibädern, wolle man in naher Zukunft auch weitere Bäume pflanzen.
In den Baumschulen mangelt
es an jungen Bäumen
„Allerdings ist es schwierig, junge Bäume zu bekommen“, sagt Pasch. Die städtische Baumschule könne den Bedarf derzeit nicht vollständig decken. Daher müsse man sich frühzeitig um andere Quellen kümmern, wobei auch hier die Preise um 15 bis 20 Prozent gestiegen seien und viele Kommunen Bedarf haben.