Straßenbahnen fahren auch am Montag nur eingeschränkt

Verkehr: Die meisten Straßen sind heute frei. Die Rheinbahn kämpft aber noch mit dem Schneematsch in ihren Gleisen.

Düsseldorf. Am Heiligabend geschlossene weiße Schneedecken, am ersten Weihnachtsfeiertag feste Eisplatten mit großen Schlaglöchern — erst seit gestern Nachmittag sind die Hauptverkehrsachsen weitgehend geräumt. „Wir haben gesalzen ohne Ende“, sagt Awista-Geschäftsführer Henning Friege. „Aber bei Temperaturen unter minus fünf Grad wirkt das Salz einfach nicht.“

Deshalb wurden zunächst nur die gröbsten Schneemassen weggeschoben — in manchen Vierteln bis zu 40 Zentimeter, sagt Friege. „Räumen und Splitt streuen, mehr konnten wir nicht tun.“ Die komplette Mannschaft der Awista war über das Fest im Einsatz — mit sechs Schneepflügen in der Nacht und 20 am Tag. Seit gestern Nachmittag werden auch die Fußgängerüberwege geräumt, heute sollen die Gehwege in Angriff genommen werden.

Nachdem der Straßenbahnverkehr am Freitag und Samstag komplett eingestellt war, ist die Rheinbahn weiterhin weit vom Normalbetrieb entfernt. „Wir planen nur noch von einem Tag auf den anderen“, sagt Sprecherin Heike Schuster. Gestern rollten Busse, U-Bahnen sowie die Straßenbahnlinien 712 (bis Bilk S-Bahnhof, zur Hellriegelstraße fahren Ersatzbusse) und 713 wieder. Der Plan: Heute fährt auch die 709 wieder zwischen Hauptbahnhof und Neuss Stadthalle, die 701 zwischen Benrath und Dreieck — aber statt über die Berliner Allee über die Heine-Allee und ab Dreieck auf dem Weg der 707 zum Spichernplatz. Die U79 endet an der Kaiserslauterner Straße und fährt nicht weiter zur Uni.

Die Rheinbahn hatte am Samstag vergeblich versucht, ihr Schienennetz freizubekommen. Mit so genannten „Spurfahrten“ sollten unbesetzte Bahnen die Gleise vom Schnee befreien. „Aber wenn gerade geräumt war, drückten die Autos den Matsch wieder ins Gleis“, erklärt Schuster. Der vereiste Schnee hob dann die Züge aus den Schienen, ließ sie entgleisen. „Da steckten am Samstag immer mehr Bahnen fest, bis wir irgendwann aufgegeben haben.“ In der vergangenen Nacht wurden die Spurfahrten wieder aufgenommen. Dennoch sagt Heike Schuster: „Die Empfehlung lautet ganz klar, Busse und die U-Bahnen zu nutzen.“

Trotz miserabler Straßenverhältnisse ist das große Chaos im Autoverkehr immerhin ausgeblieben. 46 Unfälle im Stadtgebiet zählte die Polizei zwischen Heiligabend und gestern Früh. Verletzte gab es nicht, es blieb bei Blechschäden (im vergangenen Jahr waren es 30 Unfälle mit fünf Verletzten). „Die Autofahrer haben sich an das Wetter gewöhnt und fahren besonnen“, sagt Polizeisprecher Jochen Schütt.