Streik in Düsseldorf: 2400 demonstrieren für mehr Lohn

Am Dienstag gingen in Düsseldorf nach Gewerkschaftsangaben rund 2400 Arbeitnehmer auf die Straße, um für mehr Lohn zu demonstrieren.

Foto: David Young

Düsseldorf. Warnstreiks im öffentlichen Dienst treffen Düsseldorf gleich doppelt. Zunächst rief Verdi für Dienstag die Mitarbeiter der Stadtverwaltung (etwa in Kitas, Ämtern und Bürgerbüros), der Bäder, der Jobcenter, der Stadtwerke, der Awista sowie von Oper und Schauspielhaus dazu auf, ihre Arbeit niederzulegen. Am Mittwoch wird der Bus- und Bahnverkehr der Rheinbahn nahezu komplett ausfallen. „Wir wollen die Vielfalt der öffentlichen Dienstleistungen und ihre Beiträge zur Daseinsvorsorge darstellen“, sagt Stephanie Peifer, Verdi-Bezirksgeschäftsführerin.

Am Dienstagvormittag zogen zwei Demonstrationszüge durch die Stadt zum Burgplatz, wo um 10 Uhr eine Kundgebung abgehalten wurde. Laut Stephanie Pfeifer beteiligten sich an der Veranstaltung rund 2400 Arbeitnehmer.„Die Beschäftigten sind sauer, dass sie bei steigenden Leistungen und guter Konjunkturlage von den Arbeitgebern noch kein klares Signal für ordentliche Tariferhöhungen erhalten haben“, so Pfeifer gegenüber unserer Redaktion.

Die Einschränkungen im Detail: Rheinbahn: Die Busse und Bahnen der Rheinbahn werden am Mittwoch ab 3 Uhr für 24 Stunden nahezu komplett ausfallen. Nur ein geringer Teil der Fahrer ist nicht gewerkschaftlich organisiert und bei Subunternehmen angestellt. Deshalb können laut Rheinbahn folgende Bus-Linien voraussichtlich wie gewohnt fahren: SB 51, SB 56, 730, 751, 785, 834. Am Dienstag schon wird die U 79 nur bis Wittlaer fahren, da dann in Duisburg der Öffentliche Personen-Nahverkehr bestreikt wird.

S-Bahnen und Regionalzüge gelten als eine Alternative. Eine dichtere Taktung wird es bei den S-Bahnen aber nicht geben. Das Angebot könne so kurzfristig nicht aufgestockt werden, hieß es beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr.

Bäder: Alle Bäder sind am Dienstag geschlossen.

Kitas: Wie viele und welche von den 103 städtischen Kitas am Dienstag geschlossen blieben, konnte die Stadt am Morgen noch nicht sagen. „In der Vergangenheit waren es etwa 20 bis 25 Kindertagesstätten“, sagt Bernd Wappler, Sprecher der Verdi-Vertrauensleute bei der Stadtverwaltung. Die Eltern seien in der vergangenen Woche per Brief informiert worden. Einen Notdienst kann die Stadt laut Sprecher Michael Bergmann nicht planen. „Wir werden erst mittags einen Überblick haben, welche Kitas geöffnet sind, und wo das möglich gewesen wäre. Dann ist es aber für die Eltern zu spät.“

Ämter: Auch für die städtischen Ämter und Bürgerbüros ist laut Wappler schwer vorherzusagen, wie genau der Betrieb eingeschränkt sein wird. Wappler erinnert daran, dass der Organisationsgrad beim Straßenverkehrsamt sehr hoch ist und es deshalb bei Warnstreiks in der Vergangenheit schon geschlossen war. Die meisten Bürgerbüros seien Dienstag vermutlich deutlich schlechter besetzt. Insgesamt sind 6500 städtische Mitarbeiter tariflich organisiert.

Awista: Die Awista geht laut Pressemitteilung davon aus, dass sich der Service für Restmüll- und Biotonne verzögern wird. „In der Regel wird die ausgefallene Leerung einen Tag später nachgeholt.“ Sperrmüll soll trotzdem rausgestellt werden, abgeholt werde er bis spätestens Samstag. Die Müllverbrennungsanlage in Flingern bleibt wohl ganztägig geschlossen, die Leitungen der Infotelefone sowie die Sperrmüllanmeldung sind nicht besetzt. Gelbe Tonnen und Papiertonnen werden Dienstag regulär geleert. Die Kompostierungsanlage in Hamm ist geöffnet.

Kultur: Auch Mitarbeiter der Oper und des Schauspielhauses sind zu Streiks aufgerufen. Während es bei der Oper am Dienstag keine Vorstellung gibt, ist das beim Schauspielhaus anders. Dort stehen der „Fabian“ und „Das kalter Herz“ auf dem Spielplan. Sprecherin Martina Aschmies geht allerdings davon aus, dass beide Vorstellungen stattfinden können. „Genaue Auswirkungen kennen wir allerdings erst am Dienstag.“

Agentur für Arbeit/Jobcenter: Beide Einrichtungen haben geöffnet, beim Service ist jedoch mit Einschränkungen zu rechnen, wie Sprecher unserer Redaktion sagten.

Stadtwerke: Das Kundenzentrum am Höherweg ist nicht besetzt, das gilt auch für die Servicenummer für Kunden. Die Notdienste stehen zur Verfügung, auch die Energieversorgung ist laut Pressemitteilung sichergestellt.