Sturmschäden: 80 Prozent der Bäume müssen noch geprüft werden
Die Kontrollen sind eigentlich Alltagsgeschäft. Sie sind aber zeitraubend, auch weil sich Vorgaben oft ändern.
Düsseldorf. Was mit dem Sturm auf das Gartenamt zugekommen ist, ist für die Mitarbeiter auf der einen Seite eine große Herausforderung. Seit Wochen sind sie fast nur noch mit den Folgen von „Ela“ beschäftigt. Andererseits greifen sie dabei natürlich auf ihr Wissen aus der täglichen Arbeit zurück — Baumkontrolle gehört zum alltäglichen Geschäft des Gartenamtes, wobei sich auch dort Vorgaben und Anforderungen ständig ändern.
Was die Kontrollen anbetrifft, hat das Gartenamt noch rund 80 Prozent der Arbeit vor sich. Genaue Zahlen gibt es momentan nicht, es geht aber um weit mehr als 100 000 Bäume in der Stadt. Das Gartenamt konnte Montag die Zahl von mehr 3000 Objekten nennen, darunter fallen Spielplätze, Grünanlagen, einzelne Straße etc. Davon sind 599 abgearbeitet.
Zunächst hatten die Mitarbeiter sich auf Schulen und Kitas konzentriert, dann auf stark betroffene Orte wie die Kaiserswerther Straße. Jetzt wo die Ferien begonnen haben, liegt der Fokus auf Spielplatzen, Montag wurde zum Beispiel im Linksrheinischen gearbeitet.
Um zu verhindern, dass kranke Bäume plötzlich umfallen oder Äste auf Fußgänger krachen, werden die Bäume in der Stadt ständig kontrolliert, dazu gibt es Vorgaben. „Die ändern sich allerdings immer wieder“, erläutert Gartenamtsleiterin Doris Törkel. Wie oft kontrolliert wird, hänge davon ab, wie alt ein Baum ist, wie gesund er ist und wo er steht. Um diese Arbeit bei Tausenden Bäumen verlässlich zu machen, muss genau Kataster geführt werden.
Der Umgang mit den Bäumen hat sich auch geändert, Platanen galten lange als ideal für die Großstadt, heute sind viele krank. Reparaturmaßnahmen mit Zement oder Stahl waren in den 80er Jahren noch populär, inzwischen gelten sie als ineffektiv.