Talentschulen: Stadt will sich bewerben

Experten prüfen, welche Schulen die nötigen Voraussetzungen erfüllen.

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Düsseldorf. Die Stadt will, dass auch in Düsseldorf Talentschulen entwickelt werden. Hintergrund ist ein Projekt des Schulministeriums, bei dem 45 weiterführende Schulen mit Sekundarstufe I und 15 Berufskollegs in besonderem Maße qualifiziert und mit mehr Personal ausgestattet werden sollen. Das Ziel: Die soziale Herkunft der Schüler soll möglichst keine Hinweise mehr auf den späteren Bildungserfolg geben. Die Förderprogramme werden deshalb vor allem in entsprechenden Brennpunkten umgesetzt.

In Düsseldorf schauen zurzeit laut Stadt Experten an allen städtischen Schulen, ob die bislang bekannten Teilnahmevoraussetzungen erfüllt werden. Die Bezirksregierung hat die Schulträger zudem für den 13. September eingeladen, um über die Rahmenbedingungen des Schulversuchs zu informieren. „Danach soll mit den Schulen über eine fristgerechte Bewerbung entschieden werden“, sagt Schuldezernent Burkhard Hintzsche. Und weiter: „Auch wenn das Land im Zuge des Schulversuches keine zusätzlichen Mittel für Sach- oder Raumausstattung bereitstellt, wird die Stadt für eine Schule oder mehrere Schulen eine Bewerbung einreichen.“ Der Schulversuch reihe sich in die Anstrengungen der Stadt als lebenswerte und soziale Metropole ein, die Potenziale aller Schüler zu fördern und diese zu einem individuellen Bildungserfolg zu führen.

Der Zeitplan sieht wie folgt aus: Bis 7. Dezember muss die Stadt als Schulträger ihre Bewerbungen bei der Bezirksregierung einreichen. Die ersten Talentschulen sollen bis Ende Februar 2019 feststehen. Das Konzept soll dann in einer ersten Phase ab dem Schuljahr 2019/2020 und in einer zweiten ab 2020/2021 umgesetzt werden. Ab 2025/2026 soll das Projekt stufenweise auslaufen und anschließend ausgewertet werden.

Kritik am Projekt kommt etwa von der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft. Sie kritisiert mangelnde Chancengleichheit, da tausende Schüler, die nicht zu einer Talentschule gehen, keine besseren Lernbedingungen vorfinden würden. ale