Taxi: Preissprung wird abgenickt

Die Politik will nur über Details reden, die Zustimmung nächste Woche ist fast sicher.

Düsseldorf. Dass Düsseldorf bald bei den Taxipreisen Platz zwei in Deutschland erklimmt, scheint im Rathaus niemanden zu stören.

Die von der Taxigenossenschaft beantragte Erhöhung der Tarife jedenfalls findet in der Politik erstaunlicherweise breite Zustimmung und wird wohl am Mittwoch den Verkehrsausschuss passieren. Allenfalls einige Details will die Opposition verhandeln, so den Großraumtarif.

Wie berichtet, soll der Preis für eine Fünf-Kilometer-Strecke von 10,60 auf 12 Euro steigen, womit Düsseldorf nur noch von Stuttgart übertroffen würde. Die Genossenschaft begründet dies mit gestiegenen Kosten seit der letzten Erhöhung Ende 2008.

Andreas Hartnigk (CDU) hält die Vorlage für nachvollziehbar: „Andere Städte werden auch bald erhöhen, danach wird Düsseldorf vielleicht auf Platz sieben bis zehn liegen.“ Diskussionswürdig sei aber der Großraumzuschlag, der bei mehr als fünf Fahrgästen von drei auf sieben Euro steigen soll.

Das sieht auch die Opposition so. Norbert Czerwinski (Grüne) hält fünf Euro für angemessener. Der Ausschussvorsitzende Martin Volkenrath (SPD) sieht das ähnlich, glaubt aber, dass in den Vorgesprächen bis Mittwoch alle Detailfragen geklärt werden. Dann könnte der Rat schon Mitte Juli den Entschluss fassen und die neuen Preise würden im Herbst wirksam, glaubt Volkenrath.

Selbst der eher autokritische Verkehrsclub Deutschland (VCD) hält die Erhöhung für akzeptabel: „Wir wünschen uns allerdings eine Taxi-Vernetzung mit dem ÖPNV, etwa durch Rabatte für Zeitkarteninhaber“, sagt Iko Tönjes.

Auch Friedhelm Kückemanns, Vorsitzender des Seniorenbeirats, zeigt Verständnis für die geplante Preiserhöhung. Er gibt aber zu bedenken: „Viele ältere Menschen mit sehr wenig Einkommen sind auf Taxifahrten zu Ärzten angewiesen.“ Bei denen steigen die Einkünfte jedoch nicht.