Dicke Finanzspritze für mehr Sicherheit auf der Kirmes

Stadt und Sparkasse greifen Schützen mit 180 000 Euro unter die Arme. Die Notausgänge werden verbreitert.

Düsseldorf. Schon beim Teilwort „sicher“ zuckt Thomas König mittlerweile zusammen. Zu lange und zu viel werden die Sicherheitsanforderungen für die Rheinkirmes nach seinem Geschmack schon hin und her gewälzt: „Wir haben die dritte Version des Sicherheitskonzeptes an die Ordnungsbehörden gegeben, nach deren Rückmeldung kommt die finale Version raus“, sagt der Kirmes-Bürgermeister bei der Vorschau auf die Zeit vom 15. bis 24. Juli auf den Oberkasseler Rheinwiesen.

Erstmals sind formell nicht die Sebastianus-Schützen Ausrichter, sondern die neue Veranstaltungs GmbH, die eben im Fall der Fälle nur beschränkt haftet. Deren Geschäftsführer, König und Schützenchef Lothar Inden, können sich gleich über eine große Geldspritze freuen — 150 000 Euro spendiert die Stadtsparkasse.

Inden: „So groß ist mindestens unser Finanzierungsloch durch die gestiegenen Sicherheitsanforderungen. Auf die Schausteller abwälzen können wir diese Mehrkosten nicht.“ Sparkassenchef Peter Fröhlich begründete die Zahlung damit, dass die Kirmes ein „Magnet für Millionen ist und auf keinen Fall ausfallen darf“.

Weil auch die Stadt 30 000 Euro zuschießt, dürfte die Finanzierung stehen. So wahnsinnig viel wird auf der Festwiese gar nicht zu sehen sein von Sicherheitseinrichtungen.

Thomas König zählt gerade mal sechs Punkte auf: „Es gibt eine vier Meter breite Nottreppe auf den Kaiser-Wilhelm-Ring, einen zusätzlichen Rettungsweg auf dem Deich, am Haupteingang fallen die Zäune weg, dort entsteht ein größerer Platz für den Abfluss der Massen, außerdem werden alle Notausgänge etwas verbreitert und beleuchtet. Und dann müssen wir eine Security-Crew mit 50 Mann engagieren.“

Nach den aufsehenerregenden Absagen für die Zelte vom Füchschen und Uerige, wollen die Kirmes-Macher nun in den Fokus rücken, was der Riesenrummel alles zu bieten hat.

Die wichtigste Neuerung besteht schlicht darin, dass er erstmals zehn Tage läuft, also schon am Freitag (15. Juli) eröffnet wird. Ansonsten sollen die erstmals in Düsseldorf aufgebaute Fünf-Fach-Looping-Achterbahn „Olympia“ und „Rio Rapidos“, eine rasante Wildwasserbahn, Nervenkitzel bieten.

Premiere Nummer drei weist zurück in die 50er-Jahre: ein „Auto-Selbstfahrer“, heute Skooter genannt, mit Holzpfosten und alten Wagen bedient ebenso die Kirmes-Nostalgie wie des zweistöckige venezianische Pferdekarussell.

Und sonst? Steht „Big Bamboo“ für eine Reise in die Karibik auf Wasser und Sand; „The Game“ soll für eine spannende virtuelle Erlebnistour stehen.

Wichtiger als wenige Neuheiten aber sind natürlich die vielen Dauerbrenner von der „Wilden Maus“ bis zur Alpina-Bahn, vom Box-Zelt bis zum Ponyreiten, vom Riesenrad bis zur Alpenwelt, vom Schwarzwaldhaus bis zu den Bierzelten. Apropos: Den Uerige-Standort übernimmt Schumacher mit einer neuen „Scheune“ im holzigen Brauhausstil.

Zum Bewährten gehören schließlich die Rheinfähre zwischen Festwiese und Altstadt und das verstärkte Fahrangebot der Rheinbahn inklusive Pendelbus zu den Messeparkplätzen und Kombiticket (elf Euro), das im ganzen VRR gilt und zehn Gutscheine beinhaltet.