Telefonhäuschen auf der Kö sind in sechs Wochen weg

Für die fünf historischen grauen Zellen gibt es keine Ersatzteile. Deshalb werden sie abgebaut.

Düsseldorf. Die fünf historischen Telefonzellen auf der Königsallee werden abgebaut. Die Telekom kann die Häuschen nach eigener Angabe nicht mehr warten lassen. „Die von uns damit beauftragte Firma ist insolvent gegangen. Es gibt keine Ersatzteile mehr“, erklärt Sprecher André Hofmann auf WZ-Anfrage.

Die Stadt als Besitzerin der Häuschen reagierte auf die Botschaft und lud am Dienstag Vertreter der Kö-Anlieger ein. Dort wurde erklärt, dass die Kosten der Reparaturen und künftigen Wartung in keinem Verhältnis zum Nutzen stünden. Konsequenz: Die historischen Häuschen werden abgebaut. Roland Hahn vom Amt für Verkehrsmanagement: „Das geht jetzt über die Bühne. In vier bis sechs Wochen sind sie verschwunden.“

Karl-Heinz Eiffler, Sprecher der Kö-Anlieger, bezweifelt, dass es nicht einen anderen Schlosser gebe, der sich den maroden, grauen Häuschen annehmen könnte: „Wir haben gesagt, wenn möglich, sollten sie erhalten bleiben.“ Dabei gehe es nicht darum, dass mittlerweile fast jeder über Handy und Smartphone erreichbar sei und die öffentlichen Fernsprecher kaum noch benötigt würden. „Die Häuschen sind einzigartig.“ Tatsächlich wurden sie 1988 während des U-Bahnbaus mit Straßenlaternen, Pollern und Kiosken in einem speziellen „Kö Design“ entworfen.

Andererseits, so Eiffler, sei niemandem geholfen, wenn die Zellen als kaputte Schandflecken herumstehen. „So, wie sie jetzt aussehen, sind sie auch nicht schön.“ Tatsächlich schließen die Türen nicht mehr richtig, weil sie am Boden aufsetzen. Auch die Embleme sind verkratzt und die Erscheinung ist insgesamt weniger fein als der Anstrich, den sich die Kö so gerne gibt.

Auch über die notwendige Sanierung der Kö-Brücken wurde bei dem Treffen mit der Stadt geredet. In einem ersten Schritt vor einer kompletten Sanierung solle nun erst mal untersucht werden, was exakt gemacht werden muss.