The Buggs: Durchstarter aus Kaiserswerth

Düsseldorfer Band macht handfeste Rockmusik. Inzwischen sogar ziemlich erfolgreich.

Foto: Ashley Greb

Als die Jungs hinter The Buggs ihre Band vor über fünf Jahren gründeten, ahnten sie noch nicht, dass sie schon bald eine eigene Platte auf dem Markt haben und echte Bühnenerfahrung sammeln würden. Denn als The Buggs ins Leben gerufen wurden, waren die sechs Bandmitglieder noch Schüler am St.-Suitbertus-Gymnasium in Kaiserswerth.

Bei einem schulischen Talentwettbewerb, einem ihrer ersten Auftritte, machten sie noch für Mitschüler und Eltern Musik. Heute spielen die Nachwuchsmusiker eigene Konzerte für Fans, teils weit weg von Zuhause. Als Teenager kamen sie auf der Suche nach einem gemeinsamen Hobby auf die Idee, ihre Band zu gründen. „Wir haben gemerkt, dass wir in der Musik eine gemeinsame Leidenschaft haben“, sagt Gitarrist und Sänger Victor Kohmann. Anfangs spielten sie vor allem Cover ihrer Lieblingsbands wie den Arctic Monkeys. Ihren Stil, den sie als nostalgischen Rock bezeichnen, hatten sie schnell gefunden und sind ihm bis heute treu geblieben. Ihre Vorbilder sind niemand geringeres als die Größen der englischen Musik: Die Beatles, die Rolling Stones oder The Who. „Die britische Musikgeschichte hat uns von Anfang an inspiriert“, sagt Schlagzeuger Juliusz Konieczny.

Nach den ersten Bühnenerfahrungen haben The Buggs gemerkt, dass ihre Musik beim Publikum gut ankommt. „Wir haben Potenzial gesehen in dem, was wir machen und deshalb viel Zeit und Energie in unsere Musik gesteckt“, so Victor. Heute ist die Musik für die Sechs die perfekte Abwechslung von Studium und Ausbildung. „Wenn wir nicht gerade in der Uni sind, sind wir eigentlich ständig zusammen und machen Musik“, sagt Juliusz, der Germanistik und Musikwissenschaften studiert.

Was die Musik von The Buggs besonders macht, ist, dass ihr Stil sowohl beim jungen als auch beim älteren Publikum gut ankommt. „Den jungen Leuten gefällt unsere Musik. Aber die Leute im Alter unserer Eltern wissen sie aufgrund ihrer eigenen Jugend auf ganz eigene Weise zu schätzen“, sagt Victor.

Als sie im Sommer 2015 mit Hosen-Schlagzeuger Vom Ritchie ihr erstes Studioalbum mit dem Titel „Symphony for the Minority“ produzierten, begann eine Reise, die die sechs weit weg von ihrer rheinischen Heimat bringen sollte. Neben verschiedenen Festivals und zahlreichen Auftritten in der Region landeten die jungen Musiker 2016 einen ganz besonderen Coup. Die Veranstalter eines chinesischen Musik-Festivals wurden auf die Band aufmerksam und luden sie prompt nach China ein, um dort mehrere Konzerte zu geben.

„Diese Reise war das Aufregendste, was uns unsere Musik bisher eröffnet hat. Eine tolle aber auch surreale Erfahrung“, sagt Bassist Kacper Sciechowski. Bei ihrem Aufenthalt in China bekamen Kacper und seine Bandkollegen einen Vorgeschmack darauf, wie das Leben als Musiker sein kann, wenn man weit reist um für Menschen zu spielen, die einem zujubeln. „Es war wie ein Traum, eine ganz andere Welt“, sagt Kacper.

Doch auch in der Heimat feiern die sechs Musiker Erfolge. 2016 wurden sie mit dem mit 10 000 Euro dotierten Förderpreis der Stadt Düsseldorf für Nachwuchsbands ausgezeichnet. Ein Wendepunkt für die Band, denn Produktion und Marketing kosten viel Geld. Nun hat sich die Band eingespielt, hat regelmäßige Auftritte und produziert fleißig neue Musik. Auch eine weitere Reise nach China in diesem Jahr steht im Raum.

Die Freundschaft der sechs Jungs stehe bei ihrer Musik immer im Vordergrund, sagt Kacper: „Wir sind inzwischen zu einer richtigen Familie geworden. Wir sind eigentlich ständig zusammen, verbringen sogar unsere Urlaube zusammen.“

Auf die Nerven gehen sie sich dabei zum Glück nie, denn so wie es aussieht, könnte den sechs jungen Musikern eine lange und erfolgreiche Bandgeschichte bevorstehen.