Tischtennis: Ex-Europameister hadert mit den neuen Bällen
Evgueni Chtchetinine vom TTC Champions scheidet in Ochsenhausen im Halbfinale aus. Heute Spitzenspiel.
Evgueni Chtchetinine schwante bereits Wochen vor den Saisonauftakt Böses: Der Tischtennis-Europameister von 2003 im Herren-Doppel und im Team-Wettbewerb, war sich bei seiner Einschätzung mit fast allen Abwehrspielern aus dem internationalen Sport einig: „Mit den neuen Plastikbällen wird es für uns Abwehrspieler schwer bis unmöglich, gute Angriffsspieler zu schlagen und spektakuläres Tischtennis erfolgreich zu spielen.“
Nun sieht er sich bestätigt: Bereits bei den beiden Regionalliga-Punktspielen seines Clubs TTC Champions aus Reisholz hatte der Weißrusse mit Gegnern aus der Regionalliga Mühe, die früher mit Zelluloidbällen gegen ihn chancenlos waren. Seine Befürchtung erhielt nun beim Challenger-Turnier in Ochsenhausen neue Nahrung. Nachdem das Champions-Ass gerade noch mit 4:3 Spielen ins Halbfinale eingezogen war, verlor er dieses recht glatt mit 0:3 gegen den Ungarn Petr David vom Zweitliga-Spitzenreiter TV Hilpoltstein. In der Vorrunde hatte Chtchetinine noch vier Siege gefeiert: 3:0 gegen Andryi Sitak (Ukraine), 3:1 gegen Carlos Arcila, den kolumbianischen Meister von 2014, 3:2 gegen Hermann Mühlbach vom Zweitligisten TTC GW Bad Hamm, den Deutschen Jugendmeister von 2007 und Dritten der Deutschen Meisterschaften von 2016, und 3:1 gegen Bohumil Vozicky aus Tschechien. Ohne Chance war er alleridings gegen Petr David (0:3), Diogo Chen (Portugal, 1:3) und Yannik Vostes (Belgien, 0:3).
Heute geht es für Chtchetinine wieder in der Liga weiter. Um 18.30 Uhr (Erft-Swist-Halle, Weilerswist) trifft der TTC Champions im Regionalliga-Spitzenspiel auf Vernich zum ersten von drei richtungsweisenden Auswärtsspielen in Serie. Beim Gastgeber um seinen ungeschlagenen bulgarischen Spitzenspieler Teodor Yordanov steht der Liga-Neuling TTC Champions vor der ersten wirklichen Bewährungsprobe. Die gute Kunde für die Gäste: die bislang angeschlagenen Patrick Leis und Dominik Halcour sind wieder fit — und Düsseldorfs zweithöchstes Tischtennis-Team nach der Borussia kann in Bestbesetzung. ES spielen Chtchetinine, Minh Tran Le, Florian Wagner, Leis, Zbynek Stepanek, Mike Ruf und Frank Müller.