Todessturz: Ermittlungen gegen Mitarbeiter der Stadt

Drei Personen müssen sich womöglich wegen fahrlässiger Tötung verantworten.

Düsseldorf. Es ist der 7. März, Rosenmontag, 16.20 Uhr, das Treiben in der Altstadt erreicht seinen närrischen Höhepunkt. Ein 66-jähriger Krefelder hält sich mit seiner Frau abseits des Trubels, gemütlich lehnt er sich an der Rheinuferpromenade an ein Tor. Doch plötzlich schwingt die Tür nach hinten auf, der Mann stürzt rückwärts in die Tiefe. Mit dem Kopf schlägt er auf dem Beton auf. Der 66-Jährige erliegt wenig später seinen schweren Verletzungen.

Seither wurde die Frage nach der Verantwortung gestellt. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf wird darauf möglicherweise bald die Antwort geben: Sie ermittelt jetzt gegen drei Mitarbeiter des Amtes für Verkehrsmanagement.

Einer von ihnen war für die Planung und den Einbau der Tore verantwortlich. „Die Sicherung war von vornherein nicht ausreichend“, erklärt Staatsanwalt Christoph Kumpa. Nur mit einem kleinen, leicht herausziehbaren Splint waren die Türen verschlossen. Dieser Splint fehlte an dem Tor, durch das der Krefelder stürzte.

Die beiden anderen Mitarbeiter waren für die Kontrolle des Zauns zuständig. Sie hätten die Sicherung mindestens zehn Mal im Jahr überprüfen sollen — das sei offenbar nicht passiert. Und insbesondere nicht vor dem Karnevalswochenende. „Davon müssen wir jedenfalls nach den bisherigen Ermittlungen ausgehen“, sagt Kumpa. Den drei Mitarbeitern droht eine Anklage wegen fahrlässiger Tötung. „Bisher sind sie allerdings noch nicht als Beschuldigte vernommen worden“, sagt der Staatsanwalt.

Die Stadtverwaltung will sich nicht zum Verfahren äußern. Aber inzwischen sei für die Sicherheit am Rheinufer viel getan worden, betont Manfred Blasczyk vom Amt für Kommunikation. Ein provisorischer Zaun sei angebracht worden, noch vor der Terrassensaison solle der Seilzaun für 1,65 Millionen Euro erneuert und sicherer werden.