UKD-Ambulanz: Mehr Fälle bringen nicht mehr Geld
Erlöse der Uni in dem Bereich liegen weit unter denen von Dresden oder Freiburg, Klinik sieht sich aber auf gutem Weg.
Die Uni-Klinik Düsseldorf ist in den letzten Jahren wirtschaftlich effizienter geworden und hat ihr Defizit reduziert. Lag das Minus 2015 noch bei etwa 16,4 Millionen Euro, waren es 2016 „nur“ noch 8,4 Mio. Womöglich nutzt das kaufmännische Management aber seine Ertragsmöglichkeiten noch nicht in Gänze. Mediziner weisen hinter vorgehaltener Hand vor allem auf die angeblich viel zu mageren Erlöse aus den wachsenden Fallzahlen in der Ambulanz des Universitätsklinikums Düsseldorf (UKD) hin.
In der Tat unterscheiden sich die Uni-Kliniken in Deutschland in diesem Bereich signifikant. Düsseldorf erzielte laut Geschäftsbericht 2014 aus 241 835 Fällen Gesamterlöse von 28,77 Millionen Euro: 2015 waren es 30,44 Mio. bei 255 501 Fällen, 2016 schließlich 33,8 Millionen Euro bei nun rund 288 000 Fällen. Deutlich mehr Geld an ihren ambulanten Patienten verdient dagegen zum Beispiel die Uniklinik Dresden: 2016 nahm sie 66,88 Millionen Euro bei etwa 265 300 Fällen ein. Auch an der Uni-Klinik Freiburg ist die Patient-Einnahme-Relation bei weitem höher als in Düsseldorf: 871 548 ambulante Patienten spülten dort im letzten Jahr 136,2 Mio. Euro in die Kassen.
In Düsseldorf will man von Problemen bei der Abrechnung indes nichts wissen: „Das UKD sieht die jüngste Entwicklung bei den ambulanten Erlösen auf dem richtigen Weg“, teilt Uni-Klinik-Sprecher Stefan Dreising auf WZ-Anfrage mit. Ein Vergleich mit anderen Unikliniken sei zudem aufgrund individueller Strukturen und -verfahren sowie regionaler Besonderheiten nur schwer möglich. Auch den intern geäußerten Verdacht, in Düsseldorf hätten noch einige Chefärzte die nur für sie selbst lukrativen Altverträge mit weitgehendem Liquidationsrecht, weist er zurück — das spiele keine Rolle.
Alle Hochschulambulanzen können seit einer vom Bundestag 2015 beschlossenen Gesetzesänderung mehr Patienten behandeln als zuvor, auch wenn es nach wie vor vor allem medizinisch schwere und komplexe Fälle sein sollen.