Verkehr Umbau von Verkehrsknoten: Bahnen werden schneller, Radfahren sicherer
Düsseldorf · Nicht nur auf der Bilker Allee soll nun auf beiden Seiten ein Radweg angelegt werden. Ein Testbetrieb.
Es ist die unübersichtliche Situation für alle Verkehrsteilnehmer, die stark befahrene Kreuzungen in der Stadt für sie gefährlich macht und den Verkehr zudem stocken lässt. Ein ganzes Bündel an Maßnahmen im Sinne der Verkehrswende, Bahnen zu beschleunigen und Radfahrer wie Fußgänger sicherer zu führen, wurde am Dienstag den Bezirksvertretungen 3 (Bilk) und 2 (Flingern) vorgestellt. Darüber entscheiden werden am Mittwoch die Politiker im Verkehrsausschuss im Rathaus. Die Pläne im Überblick:
Radwege und Tempo 30 für die Bilker Allee: Die Bilker Allee im Bereich zwischen Bilker Kirche und Elisabethstraße soll künftig keine Hauptverkehrsstraße mehr sein, sondern laut Verkehrsverwaltung eine „Sammelstraße“. Und in dieser würde dann eben Tempo 30 gelten. Das war seit Jahren ein Wunsch vieler Anlieger der Einkaufsstraße und auch Unterbilker Schulen hatten sich für die Geschwindigkeitsreduzierung ausgesprochen. Der stimmte am Ende auch die Rheinbahn zu, die hier mit der Straßenbahnlinie 707 verkehrt.
Radwege gibt es auf der Bilker Allee bisher nicht. Sie sollen nun zwischen Talstraße und Bilker Kirche markiert werden. Dies zunächst provisorisch, nach ein bis eineinhalb Jahren soll bewertet werden, ob der Radweg funktioniert. Denn klar ist: Die Haltemöglichkeiten für Autos in zweiter Reihe entfallen ebenso wie zu den Ladezeiten für die Geschäfte rund 15 Parkmöglichkeiten. Und auch der u.a. vom ADFC geforderte Radfahrstreifen auf der Martinstraße (zwischen Bilker Allee und Volmerswerther Straße) soll im Zuge des Projekts gebaut werden.
Radwegplanung Oberbilker Allee: In der Verlängerung der Bilker Allee auf der Oberbilker Allee gibt es ebenfalls für Radler bislang keine eigene Spur. Die soll, so die Verkehrsverwaltung, kurzfristig (Kosten 50 000 Euro) angelegt werden. Dies auf den jeweiligen rechten Fahrspuren der Oberbilker Allee zwischen Morsestraße und Gustav-Poensgen-Straße. Dies zunächst als Testbetrieb. Dazu gehört auch die Reaktivierung (bessere Sichtbarkeit) des bereits vorhandenen Radwegs auf dem Abschnitt bis zur Hüttenstraße.
Radführung und ÖPNV-Beschleunigung am Knoten Kruppstraße/Oberbilker Allee: In der weiteren Verlängerung hinter der Hüttenstraße auf der Oberbilker Allee befindet sich die vielbefahrene Kreuzung mit der Kruppstraße. Hier soll die Ampel so programmiert werden, dass die Straßenbahnen der Linien 705 und 706 (sowie weitere, die aus dem Rheinbahndepot auf ihre Strecken gebracht werden) Vorrang erhalten. Die Umrüstung wird damit verbunden, die vorhandenen Radwege und Flächen für Fußgänger am Verkehrsknoten zu verbreitern. Künftig sollen die Radfahrer Richtung Bilk dann die Oberbilker Allee in einem Zug queren und müssen nicht mehr auf der Mittelinsel halten. Der Umbau soll 278 000 Euro kosten und in diesem Jahr erfolgen.
Verbesserung der Situation an der Kreuzung Dorotheen-/Birken-/Flurstraße: Wie die Kruppstraße gehört auch die Dorotheenstraße zum Düsseldorfer Lastring. Dort, in Flingern, soll der Knotenpunkt mit der Birken- und Flurstraße entschärft werden. Die Planung sieht hier zur Beschleunigung der Bahnen der Linien 709 und 706 nicht nur eine technische Umrüstung zur Vorfahrt für die Rheinbahnkunden vor. Laut einer Verkehrszählung passieren diesen Abschnitt täglich rund 40 000 Fahrzeuge. Nur etwa 1000 davon biegen (stadteinwärts) links von der Dorotheenstraße in die Birkenstraße ab. Das unfallträchtige Problem: Linksabbieger und geradeausfahrende Fahrzeuge teilen sich eine Fahrspur. Deshalb soll das Linksabbiegen hier entfallen. Autofahrer müssen dann den Umweg (800 Meter) über die Ackerstraße nehmen. Die Umrüstung der Ampel soll in diesem Jahr passieren.
Neuordnung am Knoten Auf`m Hennekamp/Himmelgeister Straße/Kopernikusstraße: Eine weitere Beschleunigung für Bahnen und mehr Übersicht für Radfahrer soll es an einem anderen stark befahrenen Punkt auf dem Lastring geben. Der Umbau betrifft in Bilk den Bereich Auf’m Hennekamp/Himmelgeister Straße/Kopernikusstraße. Auch hier erhalten die Bahnen (701 und 706) sowie die Metrobuslinie M3 eine bevorrechtigte Ampelschaltung. Zudem soll durch eine längere Spur die Verkehrsführung für Linksabbieger vom Hennekamp auf die Himmelgeister Straße vereinfacht werden. Auch die Situation für Fußgänger soll durch Signale an der Ampel erleichtert werden. Für den Radverkehr, für den es heute gar keine Markierungen an der Kreuzung gibt, soll die Sicherheit sogar großräumig erhöht werden. Auf dem gesamten Stück der Himmelgeister Straße zwischen der Einmündung „Am Steinberg“ und dem Suitbertusplatz sollen die äußeren Fahrbahnen in einen Radstreifen umgewandelt werden. Statt heute 58 senkrecht geparkter Autos werden dann aber nur noch 23 längs parken können. Der Umbau ist ebenfalls in diesem Jahr geplant, Kosten: 384 000 Euro.