Müllärger Ungeleerte Mülltonnen im Keller stinken so manchem Hausbewohner
Düsseldorf · Dem Ärger in Pempelfort und Flingern entgegnet die Awista, dass die nur Tonnen abholt, die per Haken durch den Schacht gezogen werden können. Der Sprung in den Keller ist untersagt. Die Hausbewohner seien gefordert.
In Pempelfort beschwert sich gerade eine Reihe von Hausbewohnern via Facebook, dass die Mülltonnen aus Kellerräumen nicht vollständig geleert werden. „Was ist denn da bei der Awista wieder los, müssen wir uns jetzt schon selbst um die Müllentsorgung kümmern und die Tonne immer am Abend vorher aus dem Keller auf die Straße schleppen?“ heißt es in der Gruppe „Pempelforter“.
Ja, was ist da los? Es geht darum, dass die Awista in Kellerschachten Tonnen nicht entleert, die nicht in der Nähe des Müllschachtes stehen beziehungsweise mit Seil und Haken durch den Schacht erreichbar sind. Awistra-Sprecher Jörg Böhme bestätigt: „Es stimmt, dann bleibt schon mal eine Mülltonne ungeleert im Keller stehen.“
Andreas Krüger wohnt an der Mettmanner Straße in Flingern und kennt das Problem stehen bleibender, gefüllter und stinkender Tonnen zur Genüge: „Bei uns im Haus bleibt immer wieder mal eine der fünf Restmülltonnen voll, ja, es ist leider eher die Ausnahme, dass alle geleert werden.“
Manchmal stehen die Müllmänner vor verschlossenen Türen
Tatsächlich gibt es bei der Awista die Regelung, dass Mitarbeiter nicht durch den Müllschacht in den Keller springen oder rutschen dürfen, um hinunter an die Tonnen zu gelangen, weil das für ihre Gesundheit zu gefährlich ist. „Das ist auch nicht neu“, sagt Ralf Böhme, „und aus Gründen des Arbeitsschutzes absolut geboten“.
An der ein oder anderen Straße mögen das zwar immer noch Müllmänner machen, in den allermeisten Fällen aber läuft die Müllabfuhr ganz nach Vorschrift, wobei in der Regel ein Awista-Kollege vorab in den Keller geht und die Tonnen falls erforderlich so sortiert und aufstellt, dass sie per Haken durch den Schacht nach oben gezogen werden können. Das funktioniert natürlich nicht, wenn alle Keller-oder Brandschutztüren zum Müllraum in einem Haus abgeschlossen sind. Deshalb appelliert die Stadt in einem Schreiben an die Hausgemeinschaften, zu kooperieren: „Damit die Tonnen geleert werden können, bitten wir die Hausbewohner im Wechsel, zum Beispiel im Rahmen der Kellerputzwoche, die (Brandschutz-)Tür am Abend vor der Leerung nicht abzuschließen, damit der Mitarbeiter die Möglichkeit hat, die Tonnen in den Schacht zu schieben, um diese von außen mit dem Seil hochziehen zu können“.
Awista bietet eine „Standplatzberatung“ an
In Pempelfort hat man dennoch verschiedene Sichtweisen zum Müllproblem: Während Peter Müller rät, das Ordnungsamt einzuschalten, weil der Entsorger nicht eine ordnungsgemäße Müllabholung gewährleisten könne, ist für Sven Rössler das alles kein Grund zur Aufregung: „Ich stelle seit 14 Jahren jeden Sonntag- und Mittwochabend die Mülltonne in den Schacht, alle 14 Tage sind das insgesamt acht schwarze und gelbe Tonnen.“ Angel Tenshi weist jedoch darauf hin, dass man in ihrem Haus die Tonnen selbst 20 Treppenstufen nach oben tragen müsse.
Weil so viel davon abhängt, wo und wie die verschiedenen Abfalltonnen in einem Keller drapiert sind, bietet die Awista eine „Standplatzberatung“ an. Zusammen mit dem Umweltamt hat man auch eine Broschüre für Bauherren und Architekten, Titel: „Der ideale Standplatz“ herausgegeben. Auf Wunsch, versichert Sprecher Ralf Böhme, macht ein Awista-Mitarbeiter auch Haus-, oder besser gesagt: Kellerbesuche und gibt Tipps vor Ort.