Unterbacher See testet Biotop-Insel für Vögel

Vorgezogene Pflanzenmatten sollen sich in schwimmende grüne Habitate verwandeln.

Foto: N. Golsch

Noch macht die schwimmende Insel aus Gitternetzen, die seit vergangener Woche im Nordhafen des Unterbacher Sees schwimmt, nicht viel her. Zwischen den Gittern ragen einzelne Gräser empor, Pflanzen-stümpfe und Moose. Bald soll sich diese Insel aber in ein schwimmendes grünes Biotop verwandeln und nicht mehr im Hafen vor sich hin dümpeln, sondern in der Nähe des Ostufers befestigt werden — dort, wo keine Boote schwimmen. „Die Insel ist ein Testprojekt“, sagt Peter von Rappard, Geschäftsführer des Zweckverbandes Unterbacher See. Vorgezogene Pflanzenmatten lägen zwischen den Gittern, auf denen Pflanzen wie Wasserminze angesiedelt seien. Wenn die Pflanzen größer sind, sollen sie die Gitterstäbe verdecken und wie eine natürliche kleine Insel aussehen. „Damit wollen wir kleinen Vögeln, die am Wasser brüten, einen Rückzugsraum schaffen und ihnen Brutplätze anbieten“, sagt von Rappard. Unter den Inseln, in den ins Wasser ragenden Wurzeln der Pflanzen, sollen zudem Fische Schutz finden — vor Raubfischen genau so wie vor Vögeln. Gleichzeitig können die schwimmenden Pflanz-Elemente auch als Ersatz-Röhrichtzone eingesetzt werden, die zu einem guten ökologischen Zustand des stehenden Gewässers beitragen kann.

Hergestellt hat die Insel, die vor wenigen Tagen am See zusammengebaut wurde, die Firma Ökon. „Wenn die Insel gut angenommen wird, wollen wir weitere Elemente bestellen“, sagt Peter von Rappard.