Karneval Der Veedelszoch in Reisholz wird doch nicht nachgeholt

Düsseldorf · Die Drohung des Bundesverbands sei aber nicht der Grund für die Absage.

Der Veedelszoch in Reisholz wird dieses Jahr nicht ziehen.

Foto: Judith Michaelis

Die Enttäuschung am Karnevalssonntag war riesengroß, als alle Veedelszüge wegen des Sturms in der Stadt abgesagt wurden. Doch die Reisholzer Quatschköpp waren sich ziemlich schnell einig, dass der Zug nachgeholt werden muss. Doch bei der Vorstandssitzung am Dienstag ruderten die Verantwortlichen zurück. „Wir haben nun entschieden, dass es in Reisholz aus mehreren Gründen keinen Nachholtermin geben wird“, sagte Sprecher Dirk Angerhausen auf Nachfrage. „Die Drohung des Bund Deutscher Karneval, den Verein auszuschließen, sollte der Zoch außerhalb der Session nachgeholt werden, hat dabei aber keine Rolle gespielt. Der Corona-Virus spielte bei den Überlegungen ebenfalls keine Rolle.“

Vielmehr hat die Absage organisatorische, personelle und finanzielle Gründe. Am 12. April ist Ostersonntag, am 19. April gibt es schon eine andere Gemeindeveranstaltung in Hassels und am 26. April findet in Düsseldorf der Marathon statt. „Dann rutschen wir in den Mai und damit in die Saison der Schützenfeste. Dazu wollen wir aber nicht in Konkurrenz gehen“, erklärt Angerhausen.

Außerdem wäre es auch ein finanzieller Kraftakt, einen weiteren Zoch zu stemmen. Abgesehen von den Musikkapellen wären jede Menge Gebühren und Sicherheitsauflagen zu bezahlen. Zudem haben die Quatschköpp und auch noch andere Vereine wie die Räbbelche, derzeit ein viel größeres Problem. Denn diese Vereine bauen ihre Karnevals-Wagen in den Hallen der Firma Vallourec-Mannesmann an der Orschbachstraße. Da die Firma aber zum 30. Juni schließt, sind die Verantwortlichen gerade auf der Suche nach einer anderen Möglichkeit, um ihre Wagen unterzustellen.

Doch was wäre eine Session ohne Abschluss mit einem Veedeslzoch? Nichts! Das hat sich auch Melanie Meurer gedacht die in diesem Jahr als Quatschkopp den Verein repräsentiert. Sie wird noch eine weitere Session dranhängen. Der Job ist schon vergleichbar mit dem des Prinzen, nur etwas weniger aufwendig.

Den Großteil des eingesparten Wurfmaterials haben die Quatschköpp übrigens Rosenmontag unter die Jecken gebracht. „Andere Süßigkeiten sind zudem bis zum kommenden Jahr haltbar. Das ist kein großes Problem, außer dass wir es nun aus der Halle schaffen und umlagern müssen“, sagt Angerhausen.