Tarifkonflikt Verdi kündigt für Freitag Streiks an Flughäfen in Düsseldorf und Köln an

Düsseldorf/Köln · An den beiden größten Flughäfen in NRW soll am Freitag wieder gestreikt werden. Zuletzt hatten Warnstreiks dort für erhebliche Einschränkungen gesorgt.

Erneut soll es zu Streiks am Flughafen in Düsseldorf kommen.

Foto: dpa/Roberto Pfeil

An den beiden größten Flughäfen in Nordrhein-Westfalen Düsseldorf und Köln/Bonn hat die Gewerkschaft Verdi ganztägige Warnstreiks für Freitag angekündigt. Aufgerufen dazu seien Beschäftigte im Luftsicherheitsbereich, die in der Fluggastkontrolle, der Personal-, Waren- und in der Frachtkontrolle tätig seien sowie Beschäftigte des öffentlichen Dienstes, teilte Verdi NRW am Mittwoch mit. Für beide Beschäftigtengruppen werden zurzeit Tarifverhandlungen geführt. Fluggäste müssten an diesem Tag mit Verspätungen, längeren Wartezeiten sowie Flugausfällen rechnen.

Nach Angaben der Gewerkschaft beginnt aufgrund von Schichtdiensten der Warnstreik am Flughafen Köln/Bonn bereits in der Nacht auf Freitag. Er ende in Teilbereichen erst in den frühen Morgenstunden am Samstag. In Düsseldorf beginne der Warnstreik am frühen Freitagmorgen und gehe ebenfalls bis in die frühen Morgenstunden des Samstags.

An den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn hatten erst am 27. Februar eintägige Warnstreiks für erhebliche Einschränkungen gesorgt. Durch die Arbeitsniederlegungen fielen insgesamt Hunderte Flüge aus. Der Flugbetrieb am Airport Köln/Bonn kam fast komplett zum Erliegen.

„Die Beschäftigten machen mit den Streiks gemeinsam Druck auf die Arbeitgeber, weil in den bisherigen Verhandlungen weder im öffentlichen Dienst noch im Luftsicherheitsbereich ein akzeptables Angebot unterbreitet wurde“, sagte Verdi-NRW-Fachbereichsleiterin Andrea Becker. Inflation sowie hohe Energie- und Lebensmittelpreise lösten existenzielle Ängste bei Beschäftigten aus. Viele wüssten nicht mehr, wie sie Miete bezahlen und den Kühlschrank füllen sollen.

Verdi steht nach eigenen Angaben seit Jahren mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen in Verhandlungen, um die Zeitzuschläge für Nacht-, Samstags-, Sonntags- und Feiertagsarbeit zu erhöhen sowie eine bessere tarifliche Regelung zur Entlohnung von Überstunden für die Sicherheits- und Servicekräfte an Verkehrsflughäfen zu erreichen. Die Zuschläge seien seit 2006 nicht mehr verbessert worden, seit 2013 werde über eine Erhöhung verhandelt. Die Arbeitsbedingungen müssten aber attraktiver werden, damit genügend Menschen bereit seien, diese Tätigkeit zu leisten. Nur so müssten die Fluggäste keine langen Warteschlangen hinnehmen und verlören keine Zeit bei ihrer Reise.

In den Tarifverhandlungen des öffentlichen Dienstes geht es um die Beschäftigten von Bund und Kommunen. Verdi sowie der Beamtenbund dbb fordern für die bundesweit ungefähr 2,5 Millionen Beschäftigten 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Bei der zweiten Verhandlungsrunde hatte es trotz eines Arbeitgeberangebotes noch keine Annäherung zwischen den Tarifparteien gegeben. Die dritte Verhandlungsrunde ist für Ende März angesetzt. Die Gewerkschaft organisiert Warnstreiks in vielen Bereichen von Verwaltungen über Nahverkehrsbetriebe bis hin zu kommunalen Kitas und Kliniken, um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen.

(dpa)