Verfolgungsjagd: Polizei leiht sich Räder und Autos
Passanten mussten mit Fahrzeugen aushelfen. Verfolgung von Verdächtigen endete mit dem Auffinden einer Drogenhöhle in Oberbilk.
Dass sich Polizeibeamte Fahrräder und Autos bei Bürgern „ausleihen“, um Verbrecher zu verfolgen, passiert meist nur in schlechten Krimis. Beamten der Hundertschaft gelang es auf die ungewöhnliche Art und Weise jedoch, einen 24-jährigen Verdächtigen festzunehmen. Und am Ende der Verfolgungsjagd konnte in Oberbilk eine Drogenhöhle ausgenommen werden.
In der Carlstadt wollten Polizisten einen Seat kontrollieren. Der Fahrer ließ das Auto auf der Bilker Straße zurück und rannte davon. Passanten stellten Fahrräder und Autos zur Verfügung. Schließlich gelang es, den 24-Jährigen am Schwanenmarkt zu stellen. Der Mann stand unter Drogen, hatte keinen Führerschein und war auf Bewährung aus der Haft entlassen worden. Bei seiner Vernehmung ergaben sich Hinweise auf eine Dealerwohnung in Oberbilk.
Die wurde noch am gleichen Tag nachmittags gestürmt. Die Polizei fand dort 110 Gramm Kokain, 700 Gramm Haschisch und 250 Gramm Marihuana. Auch ein Waffenlager mit Samurai-Schwert, Schlagstock, Schlagring und Messer war dort deponiert. Dazu 2000 Euro Dealgeld und verschiedene Rauschgiftutensilien. Während der Durchsuchung tauchte der 20-jährige Mieter auf, der die Situation sofort durchschaute und flüchten wollte. Andere Beamte der Hundertschaft hatten den Bereich aber abgeriegelt und nahmen ihn fest. Es handelt sich um einen Marokkaner, der per Haftbefehl zur Abschiebung gesucht wurde. Der 20-Jährige tauchte bereits vor zwei Jahren unter und bezog keine Leistungen. si