Verkehr bleibt auch 2017 ein großes Thema

Bezirksbürgermeister Uwe Wagner fordert, dass bei der Wehrhahn-Linie nachjustiert wird.

Foto: Golsch

Düsseldorf. Bezirksbürgermeister Uwe Wagner spricht zur Zeit oft mit Vertretern der Rheinbahn. Zum Beispiel, weil sich Beschwerden über zu viel Bahnlärm der U71 von Anwohnern der Humboldt-, Uhland- und Herderstraße häufen. „Die Leute haben absolut Recht“, sagt der SPD-Politiker. „Nicht nur die Lärmbelästigung ist extrem. Auch die Vibration, die von den Bahnen ausgeht, ist eine Zumutung. Da tanzen die Tassen im Wohnzimmerschrank.“ Zudem klagen viele Anwohner über Störungen beim TV-Empfang.

Doch nicht nur das Lärmthema wird den Bezirksbürgermeister auch 2017 weiter beschäftigen, sondern auch die Zukunft der 708. Nach massiven Protesten fährt die Linie seit dem Start der Wehrhahn-Linie für ein Jahr auf Bewährung. „Da gibt es ja reichlich Verschwörungstheorien, die besagen, dass das Aus schon besiegelt sei.“ Uwe Wagner glaubt hingegen fest an eine ergebnisoffene Diskussion, wenn die Ergebnisse der Fahrgastzählung vorliegen. „Ich habe da großes Vertrauen in die Rheinbahn.“ Mit einer Entscheidung rechnet er im kommenden Frühjahr.

Insgesamt fällt die Bilanz des Bezirksbürgermeisters zehn Monate nach dem Start der Wehrhahn-Linie ernüchternd aus - nicht nur wegen dem Lärm-Ärger und der 708 im Schwebezustand. „In bestimmten Teilen des Bezirks hat es massive Verschlechterungen gegeben.“ Wo es möglich sei, müsse man nachjustieren. „Und darauf werden wir in der Bezirksvertretung im nächsten Jahr auch hinwirken. Da darf man ruhig alles hinterfragen.“

Ein eher leidiges Thema ist für den Bezirksbürgermeister das anhaltende Gezerre über den Erhalt der Gaslaternen. „Die Diskussion wird 2017 genauso intensiv weitergehen. Ich befürchte, dass die Bürgerinitiative und die Politiker, die sich dahinter gestellt haben, den ganzen Ratsbeschluss kippen.“

Ebenfalls per Ratsbeschluss besiegelt ist für 2017 derweil die Umbenennung der Hans-Günther-Sohl-Straße. In der Bezirksvertretung wurde der entsprechende Antrag des Linken Ben Klar bereits im Oktober beschlossen, einzig die CDU-Fraktion war dagegen. Nun wurden Vorwürfe laut, dass die rot-grüne Koalition in der BV 2 die Umbenennung vorangetrieben hätte, um der CDU nachträglich eins auszuwischen.

Die hatte sich nämlich einst heftig gegen die von Uwe Wagner initiierte und 2016 umgesetzte Benennung der Frank-Zappa-Straße gewehrt. „Der Vorwurf ist totaler Blödsinn“, sagt Uwe Wagner. „Das Gutachten von der Mahn- und Gedenkstätte hat uns davon überzeugt, dass die Straße umbenannt werden sollte, und nichts Anderes.“

2017 wird die Straße nun nach der Schauspielerin Luise Rainer benannt. „Wir wollen daraus wieder ein kleines Event machen, wie schon bei Zappa“. Geplant sei unter anderem, dass das Filmmuseum jene zwei Filme, für die die Düsseldorferin 1937 und 1938 mit dem Oscar prämiert wurde, ins Programm aufnimmt.