Wahl: Endspurt mit Prominenz

Am Samstag geben die Parteien noch mal Vollgas. Am Sonntag entscheidet sich, wer die Interessen der Stadt im Parlament vertritt.

Düsseldorf. Zum Wahlkampf-Endspurt hat sich am Freitagnachmittag die Bundeskanzlerin die Ehre gegeben: Auf dem Marktplatz vor dem Rathaus warb Angela Merkel zusammen mit Spitzenkandidat Norbert Röttgen um Stimmen für die CDU. Rund 1000 Zuhörer waren gekommen, um ihrer halbstündigen Rede zu lauschen. Dabei stellte sie die schuldenfreie Landeshauptstadt als positives Beispiel für NRW heraus.

Vom Düsseldorfer CDU-Chef Klaus-Heiner Lehne bekam sie ein DEG-Trikot geschenkt. Man wolle sie als Berlinerin nicht in Gewissenskonflikte bringen, erklärte er mit Blick auf die Bundesliga-Relegation, weshalb es keines von Fortuna gab.

Auch die anderen Parteien legen sich zum Wahlkampf-Endspurt noch mal ordentlich ins Zeug: Die Grünen hatten am Freitag den Bundesvorsitzenden Cem Özdemir zu Gast, weitere Polit-Prominenz aus Berlin wird am Samstag erwartet (siehe Info-Kasten).

Die vier Düsseldorfer SPD-Kandidaten wiederum warben am Freitag auf dem Schadowplatz für sich. Dort verteilten sie rote Rosen. Alle vier machen sich Hoffnungen, ein Direktmandat zu holen. Bei der vorigen Landtagswahl hatte die Union noch alle vier Wahlkreise geholt.

Hintergrund: Nachdem die SPD 20 Jahre — von 1980 bis 2000 — bei Landtagswahlen in Düsseldorf die meisten Stimmen bekommen hatte, lag die CDU bei den Wahlen 2005 und 2010 vorn (siehe Grafik). Das wollen die Sozialdemokraten dieses Mal drehen.

Am Sonntag haben die Wähler darüber das letzte Wort: Exakt 412 913 Wahlberechtigte gibt es, 66 741 hatten bis Freitagabend Briefwahl beantragt — das sind etwas weniger als vor zwei Jahren.

Insgesamt bewerben sich 24 Kandidaten von sechs Parteien um die Direktmandate in den vier Wahlkreisen, also um die Erststimme. Um die Zweitstimme konkurrieren 17 Parteien.

Zuletzt haben acht Abgeordnete die Düsseldorfer Interessen vertreten: die vier direkt gewählten Kandidaten der CDU (Olaf Lehne, Jens Petersen, Stefan Wiedon und Peter Preuß) sowie Monika Düker, Stefan Engstfeld (Grüne), Robert Orth (FDP) und Wolfgang Zimmermann (Linke). Die SPD blieb außen vor.

Beobachter erwarten keine großen Änderungen an der Konstellation: Es wird wieder vier direkt gewählte Kandidaten geben (von CDU oder SPD) — die bisherigen Abgeordneten von Grünen und FDP haben nach den letzten Umfragen gute Chancen, erneut ins Parlament einzuziehen. Anders sieht das bei den Linken aus: Sie könnten an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern. Stattdessen könnten die Piraten einziehen, aber auch bei ihnen ist ein Düsseldorfer oben auf der Landesliste platziert, so dass es bei acht Abgeordneten bleiben dürfte.

Einen Live-Ticker mit Hochrechnungen und Stimmen finden Sie am Sonntag ab 17.30 Uhr hier: http://wz.de/wahlticker.