Stadtplanung Wie der neue Gründgens-Platz in Düsseldorf Gestalt annimmt
Düsseldorf · Das Stadtbild am Düsseldorfer Gründgens-Platz nimmt Form an. Das neue Fontänenfeld ist schon erkennbar, der Parkplatz zwischen Theater und Dreischeibenhaus verschwindet. Auf der Schadowstraße geht der Umbau los.
Es ist die letzte Etappe eines mehr als zehnjährigen Umbaus der Innenstadt am Rande des Hofgartens namens Kö-Bogen I und II: die Gestaltung der Freiräume rund um das Schauspielhaus, das Dreischeibenhaus und die beiden von Architekt Christoph Ingenhoven gestalteten Gebäude, in denen Ende Mai das erste Geschäft öffnen soll. Noch im Sommer soll nun laut Planungsdezernentin Cornelia Zuschke zunächst der Gründgens-Platz fertig werden. An der Schadowstraße, die genau genommen nicht mehr zum Kö-Bogen gehört, laufen die Bauarbeiten bereits, Ende Mai soll sie dann bis zur Höhe von Karstadt neu gestaltet sein.
Bei einem Rundgang erklärte Zuschke, welche Gestalt die neuen, weitestgehend autofreien Räume annehmen werden. Der neue Platz soll Dreischeibenhaus, Schauspielhaus und Ingenhoven-Gebäude durch eine einheitliche Gestaltung verbinden und sogar umfassen. Das heißt: der Platz soll sich bis hinter das Schauspielhaus fortsetzen, der Parkplatz zwischen Dreischeibenhaus und Theater wird nach hinten verlegt, die Fläche dazwischen dazugewonnen. Zuschke bedankte sich, dass diese Einigung mit Patrick Schwarz-Schütte als Eigentümer des Hochhauses getroffen werden konnte.
Der Platz wird laut Zuschke „reduziert“ gestaltet. Unter anderem, da er für Veranstaltungen des Theaters genutzt werden soll. So könne das neue Fontänenfeld, das sich bereits samt seiner Düsen in der Mitte des Platzes abzeichnet, überdeckt werden. Drumherum aufgestellte und zum Teil mit LED-Leisten ausgestattete Poller rahmen den Platz nicht nur ein und weisen von der Bleichstraße kommenden Autos den Weg zum Dreischeibenhaus, sie dienen auch als Sitze.
Auch die Unterbauten für eine erhöht zur Bleichstraße hin liegende Bauminsel sind zu sehen. Gefasst werden soll sie übrigens von „angeschwungenen Mauern“, wie der städtische Projektleiter Andreas Weise sagt, die somit für Skater interessant werden. Kein Zufall, denn früher stand dort ja eine kleine Anlage mit Rampen.
Sehr aufwendig gestaltet sich die Entwicklung des Bodenbelages aus Gussasphalt, der nur wenige Zentimeter Platz über der vom Investor fünfgeschossig gewünschten Tiefgarage hat. Hier will die Stadt möglichst den Ton des Kö-Bogen-Pflasters treffen. Vier bis fünf Muster sind in der engeren Auswahl. Zuschke betont, dass es sich um eine helle und freundlich wirkende Fläche handeln soll. Aufgetragen wird sie übrigens erst, wenn alle Baumaschinen abgezogen sind, zuvor wird der Boden noch dunkel aussehen.
Die Pflasterung des Kö-Bogen-Areals wird sich zudem die Schadowstraße entlangziehen, vor dem Neubau ist sie schon zu sehen. Die eigentlichen Bauarbeiten für die Straße sollen im Mai beginnen und etwa ein Jahr dauern. Die Straße soll in vier Zonen aufgeteilt werden, deren Beschilderungen noch nicht klar sind, wie Zuschke sagt. Sie spricht allerdings bereits von einem „Shared Space“, in dem also alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt sind. Im Kern wird es da um Fußgänger und Radfahrer gehen, da Autos nur bis 11 Uhr morgens als Lieferverkehr gestattet sind. Die beiden Bereiche vor den Geschäften sollen vor allem Fußgängern vorbehalten sein. In der Mitte der Straße soll Radlern auf einem Streifen ein zügigeres Fortkommen ermöglicht werden, ein durch dunkleren Boden hervorgehobener Part daneben dient mit Bänken und Bäumen zum Aufenthalt.