Freizeit Strictly Stand Up: Englischsprachige Comedy

Düsseldorf · Das Capitol zeigt im April eine Comedy-Show mit englischsprachigen Künstlern. Auch Publikum ohne gute Englischkenntnisse soll auf seine Kosten kommen.

Christian Schulte-Loh steht als deutscher Comedian auf internationalen Bühnen. Am 23. April moderiert er Strictly Stand Up im Capitol.

Foto: comictog.uk

Ein Moderator, vier verschiedene Comedians, drei Abende – und das fünf mal im Jahr. Das ist das Konzept des englischsprachigen Comedy-Abends Strictly Stand Up. Die ersten beiden Auftritte finden jeweils in Berlin statt, dann setzt sich die ganze Manschaft in den Zug und fährt nach Düsseldorf, um im Capitol Theater den dritten Auftritt zu spielen. In Berlin läuft das Konzept schon seit 2014, in Düsseldorf war im Februar Premiere. Am 23. April folgt die zweite Ausgabe. Moderator Christian Schulte-Loh hat auch schon einen Unterschied zwischen dem Publikum an der Spree und am Rhein beobachtet: „In Berlin sitzen eher hippe Fashion Blogger im Publikum, in Düsseldorf mehr Leute die auch Geld verdienen.“

Das Programm wird von Schulte-Loh handverlesen. Ist er doch selber seit seiner Studienzeit als Comedian auf den Bühnen im englischsprachigen Ausland unterwegs. Wenn er nicht auf Solo-Tournee ist, dann moderiert er unter anderem Strictly Stand Up. Der Comedy-Abend vom Quatsch Comedy Club will echte britische Stand Up Atmosphäre nach Deutschland bringen. Über seine Erfahrungen als deutscher Komiker in England hat er ein Buch geschrieben: „Zum Lachen auf die Insel – als deutscher Komiker in England.“ Die Komiker bei Strictly Stand Up kommen aber längst nicht nur aus dem Vereinten Königreich, sondern aus der ganzen Welt; Hauptsache englischsprachig. „Wir haben immer drei bekannte Comedians, die jeweils 20 Minuten auftreten und einen „local hero“, der einen kürzeren Auftritt bekommt“, sagt er. Wobei „local hero“ in Düsseldorf etwas weiter gefasst ist. Im April ist es Jeron Dewulf, ein Belgier, der in seiner Heimat oft im Fernsehen zu sehen ist und erst kürzlich die Improvisations-Weltmeisterschaft gewonnen hat.

Künstler sprechen leicht verständliches Englisch

Die anderen Acts haben alle „Headliner-Qualitäten“, sagt der Moderator. Im April sind es John Lynn aus Irland und Dana Alexander aus Kanada, die beide schon aus dem britischen Fernsehen und dem bekannten Londoner Comedy Store bekannt sind, und Sol Bernstein (UK/USA), der als der weltweit älteste aktive jüdische Comedian gilt. „Mir ist es immer wichtig, auch verschiedene englischsprachige Akzente auf die Bühne zu bekommen und auch unterschiedliche Comedy-Stile“, sagt Schulte-Loh. Im Publikum sitzen immer Personen aus aller Welt. „Wir haben ein sehr internationales Publikum.“

Es muss sich auch niemand Sorgen machen, der nicht ganz so sicher mit der englischen Sprache ist. „Wir suchen die Künstler nach leicht verständlichem Englisch aus“, sagt der Moderator. Es seien ja auch Nicht-Muttersprachler auf der Bühne. „Wenn man einen Comedian nicht so gut versteht, geht es beim nächsten bestimmt besser.“

Comedy ist für Schulte-Loh auch Eskapismus

Das Publikum kann sich auf einen englischsprachigen Comedy-Abend einstellen, der aber auch Platz für kleine deutsche Eigenheiten hat. „Am Ende verbeugen sich bei uns noch einmal alle Künstler gemeinsam auf der Bühne. Das wird außerhalb von Deutschland nie gemacht, da muss ich die internationalen Comedians immer noch einmal dran erinnern“, erzählt Schulte-Loh. Der 41-Jährige wurde in Haltern am See geboren. Er wollte unbedingt Stand Up Comedian in England werden. Vor „über 10 Jahren“ hat er sich dann einfach auf eine Bühne „gemogelt“. „Ich habe so getan, als könnte ich das schon und mich da reingemogelt. Mein Ziel war es, regelmäßig im Comedy-Store in London aufzutreten und das habe ich auch geschafft.“ Mittlerweile tritt er auch in Deutschland auf. Sein Anspruch ist es dabei, immer ein Programm zu bieten, das nicht jeder macht. Der Coronavirus wird deshalb wohl eher kein Teil seines Programms. „Das Thema ist im Moment einfach zu präsent und wird wohl eher kein Thema“, sagt Schulte-Loh. Comedy sei ja auch eine Form von Eskapismus. Da gehe es darum, aus dem Alltag herauszukommen.

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