Coronavirus Oberbürgermeister Geisel will Schulen auf keinen Fall schließen
Düsseldorf · Der Ruf nach Schließung der Schulen in NRW wird lauter. Düsseldorfs OB Thoams Geisel schließt sich dem nicht an. Mit den Chefs aller Krankenhäuser soll ein Notfallplan erarbeitet werden.
Die Hoffnung, das Coronavirus könnte in Düsseldorf vielleicht gebremst werden, schwindet. Innerhalb eines Tages hat sich die Zahl der Infizierten mehr als verdoppelt. Inzwischen ist das Virus bei 15 Personen diagnostiziert worden. Klaus Göbels, der Leiter des Gesundheitsamtes, rechnet damit, dass die Zahl in den nächsten Wochen weiter steigen wird: „Die Welle wird kommen. Es ist nur die Frage, wie hoch sie ist.“
Oberbürgermeister Thomas Geisel kündigte auf einer Pressekonferenz an, dass zusammen mit allen Düsseldorfer Krankenhäusern ein Notfallplan erstellt werden soll. Außerdem wird es gemeinsam mit den Wohlfahrtsverbänden einen Hilfsdienst für ältere Düsseldorfer geben. Schließungen von Schulen oder Kitas sollen unter allen Umständen vermieden werden.
Am Dienstag wird es eine Besprechung mit den Chefs aller Düsseldorfer Kliniken geben. Dabei soll besprochen werden, wie Patienten aufgeteilt werden, sollte es zu einem dramatischen Anstieg der Fallzahlen kommen. „Ziel ist, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen, damit es nicht wie in Italien zu einem Zusammenbruch der medizinischen Versorgung kommt“, sagte Geisel.
Die Unterstützung der Stadtgesellschaft forderte er für die besonders gefährdeten Düsseldorfer ein. Das sind insbesondere ältere Mitbürger und Menschen mit Vorerkrankungen, die zurzeit größere Menschenansammlungen meiden sollen. Zusammen mit den Wohlfahrtsverbänden soll ein Hilfsdienst eingerichtet werden, der bereits ab Samstag über eine Hotline zu erreichen ist. Der soll zum Beispiel die Einkäufe für Senioren erledigen. Unabhängig davon wünscht sich der Oberbürgermeister aber auch privates Engagement im persönlichen Umfeld.
Schul-Schließungen sollen im Einzelfall geprüft werden
Verhindern will er, dass in Düsseldorf Schulen und Kitas geschlossen werden. Die Frage sei, was dann mit den Kindern geschehe: „Viele Eltern sind beide berufstätig und die Mütter arbeiten oft im Gesundheitssystem, wo im Moment das Personal ohnehin knapp ist.“ Es sei auch nicht sinnvoll, die Kinder dann zu den Großeltern zu bringen, weil die zum besonders gefährdeten Personenkreis gehören. Hinzu komme, dass viele Schüler gerade mitten im Abitur stecken. Stattdessen solle im Einzelfall geprüft werden, ob die Schließung einer Schule notwendig sei.