Wind und Regen zerstören das Dach im Allwetterbad

Sieben von 17 Trägerseilen sind abgerissen. Bis zum Mai soll die Ruine verschwinden.

Düsseldorf. Es muss zwischen Heiligabend und Donnerstag passiert sein: Starker Wind und Regen geben dem eh schon maroden Zeltdach im Allwetterbad Flingern den Rest. Vermutlich sammelt sich Wasser in Kuhlen, die sich zwischen den Aufhängungen bilden. Diesem Gewicht, verstärkt durch Wind, halten die Befestigungen nicht stand. An sieben von 17 Stellen reißt das Dach von den Seilen, es senkt sich ab und hängt nur noch wenige Meter über dem Wasser.

Einer der Ersten, der den Schaden am Donnerstag in Augenschein nimmt, ist Edgar Hanauer, technischer Leiter der Bädergesellschaft. „Der Druck war einfach zu groß, dem konnte die Konstruktion nicht standhalten“, erklärt er beim Ortstermin. Überraschend ist der Schaden indes nicht. „In dem Statik-Gutachten, das uns vorliegt, ist genau dieser Fall vorhergesagt worden“, sagt Bäderchef Roland Kettler. Auf Grundlage dieser Expertise war das überdachte 50-Meter-Becken bereits im Oktober für den Schwimmbetrieb geschlossen worden.

Manch einem mag mulmig werden bei dem Gedanken, das Dach hätte auch früher abreißen können. Doch dem widerspricht Kettler: „Die Kollegen vor Ort haben stets auf Unregelmäßigkeiten geachtet.“ Nach der Stilllegung aber wurde das rund zehn Tonnen schwere Zeltdach mehr oder weniger sich selbst überlassen. Da auch an den Feiertagen niemand im Bad war, bestand zu keiner Zeit eine Gefahr für Menschen.

Und wie geht’s weiter? Mit der Feuerwehr berät die Bädergesellschaft erste Maßnahmen, die zur Stabilisierung der Konstruktion nötig sind. Am 2. Januar steht ein Treffen mit der Abrissfirma an. „Wir haben den Rückbau direkt nach der Stilllegung beantragt“, sagt Kettler. „Jetzt müssen wir sehen, ob die Planung geändert werden muss.“ Bisher waren für den Abriss bis 75 000 Euro veranschlagt.

Im Mai, wenn die Freibadsaison startet, soll die Dachruine beseitigt sein, das Becken den Schwimmern wieder zur Verfügung stehen. Welche Zukunft das Bad langfristig hat, bleibt indes ungeklärt. Sicher ist nur, dass Hanauer den Abriss des Daches mit Wehmut verfolgt. Das Allwetterbad war vor 27 Jahren seine erste Station bei der Bädergesellschaft: „Das Zeltdach ist meines Wissens einzigartig in Deutschland. Dass das so zu Ende geht, ist schon schade.“ Mehr Bilder im Internet unter:

wz-duesseldorf.de