„Wir setzen auf Selbstheilungskräfte der Natur“
Gartenamtsleiterin Doris Törkel sieht im Sturm eine Chance für die Zukunft.
WZ: Frau Törkel, Sie sagen, dass Sturm „Ela“ bei aller katastrophalen Wirkung auch eine Chance für den Wald ist. Warum?
Doris Törkel: Wir haben jetzt die Möglichkeit, beim Neuaufbau auf die Selbstheilungskräfte der Natur zu setzen. Nur dort, wo eine Naturverjüngung nicht möglich ist, werden wir Ergänzungspflanzungen mit standortgerechten Bäumen vornehmen.
Neben den heimischen Eichen- und Buchenarten setzen Sie auch auf Wildkirsche und Vogelbeere. Wieso das?
Törkel: Der Wald soll möglichst gut auf den Klimawandel vorbereitet sein. Deshalb müssen wir bei der Auswahl der Baumarten auf eine breite klimatische Toleranz und besonders auf die Trockenresistenz achten. Eine hohe Baumartenvielfalt bietet zudem Stabilität gegen Stürme und Schutz gegen Baumkrankheiten. Das Risiko des Ausfalls einzelner Baumarten wird dadurch verteilt. Der Wald kann sich insgesamt besser an neue Bedingungen anpassen.
Warum werden die Kleinflächen nicht aufgeforstet?
Törkel: Wir wollen der natürlichen Verjüngung und Sukzession genügend Platz einräumen. Erfahrungsgemäß finden sich auf diesen Flächen Pionierbaumarten wie Birke, Salweide, Zitterpappel und weitere Straucharten ein.