Stadt reduziert Zahl der Containerdörfer für Flüchtlinge

Nun werden noch neun Standorte für je 3,5 Millionen Euro realisiert. Im Herbst sollen sie mit je 200 Menschen belegt sein.

Sozialdezernent Burkhard Hintzsche stellte zusammen mit der Flüchtlingsbeauftragten Miriam Koch den Lagebericht vor.

Foto: SL/JM

Düsseldorf. Ganz so groß scheint der Bedarf an neuen Containerdörfern für Flüchtlinge nicht mehr zu sein — obwohl die Zahl der Flüchtlinge von aktuell 2500 bis Jahresende auf 4500 wachsen dürfte. Nachdem die Stadt im Januar zunächst zwölf mögliche Standorte für solche Wohnmodule mit höchster Priorität vorgestellt hatte, sind es nun nur noch neun.

Die Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch.

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Weggefallen sind der Flinger Broich, einer von zwei Standorten am Leuchtenberger Kirchweg (Lohausen) und — wie bereits berichtet — der zweite in Ludenberg (Am Bongard). Sukzessive aufgebaut werden die Fertighäuser ab Juli, im Oktober sollen sie bezugsfertig sein. Das teilte die Stadt am Montag nach der Sitzung des Runden Tisches zum Thema Asyl mit.

Erstmals war auch eine Kostenschätzung zu erfahren: Rund drei bis 3,5 Millionen Euro müssten für die Bauten an einem Standort veranschlagt werden, ohne Gestaltung der Außenflächen. Denn in der Regel sollen sechs zweigeschossige „Container“ als Quadrat angeordnet werden, der Freiraum in der Mitte bleibt für eine Grünfläche mit Spielmöglichkeiten für Kinder reserviert.

Somit hat der Kämmerer allein in diesem Jahr mindestens 30 Millionen Euro für Modulbauten einzuplanen.

Mit größeren Zuschüssen kann die Stadt aktuell nicht rechnen, obschon Sozialdezernent Burkhard Hintzsche betont: „Überall heißt es, die Flüchtlingsaufnahme ist eine nationale Aufgabe. Für die Städte bleibt es insofern bei der Forderung, dass sich der Bund an den Kosten der Unterkünfte beteiligt.“

Zugleich relativierte Hintzsche die Investitionskosten mit Verweis auf die aktuell 825 Flüchtlinge, die mangels Alternativen in Düsseldorfer Hotels untergebracht sind. Im Monat koste das pro Person im Schnitt 1000 Euro.

Ausgestattet werden die Fertighäuser mit Zentralheizung, Dämmung und farbigem Anstrich. Fünf Personen teilen sich ein Bad / WC, üblich ist sonst die Relation 7:1.

Generell sei die Akzeptanz bei den Bürgern vor Ort sehr hoch, betont Miriam Koch, die Flüchtlingsbeauftragte. Auch die Wohlfahrtsverbände beteuern, dass kaum ein Thema je eine solch große Hilfsbereitschaft in Düsseldorf ausgelöst habe. „Es melden sich permanent Bürger, die ehrenamtlich helfen wollen, wir müssen da fast schon bremsen“, sagt Koch.