Wirte machen mobil gegen renitente Bettler

Die Gastronomen in der Altstadt wollen sich jetzt mit Fotos wehren.

Düsseldorf. Ein pikantes Thema stand bei der letzten Versammlung der Altstadtwirte auf dem Programm: Es ging um „Aggressives Betteln und Belästigung von Terrassengästen“. Vertreter von OSD und Polizei gaben Tipps, wie sich die Wirte bei Problemen verhalten sollen. Pikant ist das Thema deshalb, weil die Gastronomen nicht in die falsche Ecke gestellt werden wollen.

„Es geht nicht um Fifty-Fifty-Verkäufer“, stellt Isa Fiedler, Sprecherin der Altstadt-Wirte, klar. „Die machen keine Probleme.“ Im Visier habe man „Bettel-Banden“, die regelmäßig in der Stadt auftauchten. Fiedler: „Wenn man beim Essen drei Mal in der Stunde angesprochen wird, ist das einfach unangenehm.“

Das Phänomen trete in Schüben auf: „Die wechseln offenbar regelmäßig die Stadt. Wenn der Kontrolldruck hier zu groß ist, gehen sie wieder woanders hin“, sagt Fiedler.

Das Wort „Bande“ will Ordnungsamtsleiter Michael Zimmermann indes nicht gebrauchen, denn: „Dass da gewerbsmäßig Straftaten verübt werden, kann ich nicht belegen. Betteln an sich ist ja nicht verboten.“ Auffällig sei indes, dass viele von denjenigen, deren Personalien man aufgenommen habe, denselben Familiennamen tragen.

Den Wirten ist das einerlei, sie wollen konsequenter von ihrem Hausrecht — das sie auch auf den Terrassen haben — Gebrauch machen und renitente Bettler vertreiben. Sollten die nicht Folge leisten, sollen die Gastronomen zur Kamera greifen und Fotos machen, rät die Polizei. Entsprechende Beweismittel werde man an die Beamten der Altstadtwache weiterreichen. Die könnten gegebenenfalls die Personalien feststellen, wenn die betreffenden Personen weiterhin in der Altstadt unterwegs seien. Ein entsprechendes Konzept sei bereits auf dem Carlsplatz erfolgreich angewendet worden, heißt es.

Betteln im öffentlichen Raum ist derweil für die Stadt kein großes Thema mehr, seit der OSD konsequent gegen diejenigen vorgeht, die sich nicht an die Spielregeln halten. Davon zeugen auch diverse Musikinstrumente, die in der OSD-Asservatenkammer liegen. Sie werden sichergestellt, wenn etwa gegen einen Straßenmusiker ein Bußgeld verhängt wird, aber unklar ist, ob er es zahlen kann.