Elektromusik World Club Dome macht Arena zur Tanzfläche

Düsseldorf · Beim dreitägigen Clubbing-Festival waren internationale und deutsche Top-DJs vertreten. Auch Unbekanntere konnten ihre Kunst unter Beweis stellen.

Auf der Hauptbühne bediente am Freitag als Main Act Star-DJ Robin Schulz die meterlangen Turntables und brachte die Menge zum Tanzen.

Foto: Ralph Larmann

Obwohl sich die Fußball-Bundesliga gerade in der Winterpause befindet, bebte es auch an diesem Wochenende in der Düsseldorfer Arena. Zehntausende Menschen sprangen, tanzten und feierten zusammen. Statt drei Punkten für die Fortuna gab es dieses Mal aber den World Club Dome zu feiern. Ein Festival der Clubmusik, bei dem das Stadion in eine riesige Tanzfläche verwandelt wurde. Über die drei Wochenendnächte verteilt waren dabei internationale Top-DJs wie Martin Garrix oder Steve Aoki und deutsche Stars wie Robin Schulz zu Gast.

Diese bespielten die rund 40 Meter breite Bühne mit ebenso großer Leinwand, die für dieses Festival im Innenraum des Stadions aufgebaut wurde. Hinter den riesigen Turntables und zwischen hochschießenden Flammen oder flackernden Lichtern mussten die meistens alleine auf der Bühne stehende DJs eine raumfüllende Präsenz ausstrahlen, um zwischen all dem optisch nicht unterzugehen. Die tausenden Festivalbesucher, die durchgehend gleichzeitig auf dem umfunktionierten Fußballfeld standen, wurden mit einem mit gigantischen Lettern auf die Leinwand projizierten „Hands Up!“ oder „Jump!“ in Bewegung gebracht. Immer wenn die ersten Noten eines Songs ertönten, der die Stimmung des Publikums traf, ging ein Raunen und Jubeln durch die Menge.

Die Stimmung der Menge richtig zu lesen und immer den passenden Song abzuspielen: Das unterscheidet für die Festivalbesucher hier einen guten von einem schlechten DJ, wie Besucherin Laura von Eicken (25) erklärt: „Man merkt einfach, ob der DJ nur eine Playlist abspielt, oder ob er auf die Atmosphäre im Raum reagiert.“

Clubatmosphäre mit härterer Elektromusik im Stadionumlauf

Laura interessiert sich vor allem für nischigere Clubmusik mit schnelleren und härteren Beats. Während auf der Hauptbühne vor allem die bekanntesten und mainstreamtauglichen DJs auftraten, gab es auf dem Festival auch Platz für solche abseitigeren und unbekannteren Gangarten der elektronischen Musik. Im Stadionumlauf gab es zwischen den Essenständen dafür kleinere Dancefloors, die den sogenannten „Club Circle“ bildeten.

Während sich die Auftritte auf der Hauptbühne mit Anmoderation und Lichtshow eher wie auf einem Konzert anfühlten, wurde hier in den abgedunkelten Gängen eine intime Clubatmosphäre erzeugt. Auf den kleineren abgesteckten Dancefloors bewegten sich die Leute eng beieinander zum flackernden Licht und der schnellen Musik. Insgesamt war es hier noch lauter, sodass schon das Bestellen von Getränken zu einer Herausforderung werden konnte. Die abgedunkelten Dancefloors standen im Kontrast zu den grellen Farben, die die Besucher an sich trugen. Vor allem viele Frauen hatten Glitzerdeko im Gesicht oder trugen Paillettenkleider, aber auch viele Männer waren extravagant gekleidet, trugen Kappen mit LED-Aufschriften oder blinkende Gitterbrillen.

Das gemeinsame Feiern verbinde die Menschen, das mache die Club-Szene laut vielen Besuchern aus. Tatsächlich gab es hier kaum sichtbaren Stress zwischen Leuten, die ausgelassen feiern konnten, auch wenn die vielen Securitykräfte auffielen, die an allen Durchgängen und mit wenigen Metern Abstand eingesetzt wurden. Um die Stimmung nicht zu drücken, wurden sie offenkundig dazu angehalten, besonders zuvorkommend zu sein und das Gefühl zu geben, dass das Festival eine besonders edle Veranstaltung ist. Sie öffneten alle Türen und bedienten sogar den Fahrstuhlknopf. Wie stressfrei das Festival tatsächlich lief, möchte die Polizei am Montag in einer Bilanz zusammenfassen.