„Für uns Familien ist der Umzug hier viel angenehmer“, sagt eine junge Mutter, die mit ihren zwei Töchtern da ist. Man kenne sich hier untereinander und die Kinder können auch mal allein am Zug entlang laufen. Hier gehe niemand verloren. So können auch die Familien den Karneval gemeinsam mit Freunden und Nachbarn genießen.

Außerdem kann dort jeder der möchte mitmachen. So wie zum Beispiel die Jecken, die sich vor sechs Jahren zusammengetan haben, um auch mal an einem Karnevalsumzug teilnehmen zu können. Wie im vergangenen Jahr zogen sie im Wikingerkostüm ihr selbst gebautes Schiff „Svenja“ durch die Straße.

Außer den Jecken Eltern nahm auch der Heimat- und Kulturkreis als „Jecke Vögel“ sowie die Wittlaer Bravehearts und der Fanclub North Crew Wittlaer am Zug teil. Letzterer ließ auch den politischen Aspekt nicht zu kurz kommen. Auf ihrem Wagen thematisierten sie das aktuelle Problem mit der Sporthalle im Stadtteil. Die Halle der Schule sollte eigentlich saniert und ausgebaut werden. Dieses Versprechen wird wohl jetzt nach der Kommunalwahl doch nicht eingehalten. Das kritisierte die Gruppe mit verschiedenen Spruchbändern auf ihrem Wagen.

Bei strahlendem Sonnenschein bahnten sich die Wagen und Laufgruppen langsam ihren Weg durch die Bockumer Straße, an der sich viele Eltern und Kinder aber auch die Nachbarn bereit gestellt hatten und auf Kamelle und Musik warteten.

Diese kam zum Teil von den Wagen, zwischendurch spielte aber auch immer wieder der Schalmeiencorps Karnevalslieder. Und nach dem Umzug wurde dann im Viertel noch gemeinsam weiter gefeiert. Schließlich ist nur einmal im Jahr Karneval.