Zu Fuß statt mit dem Eltern-Taxi
Der Walk-to-School-Day soll Schüler und Eltern ermuntern, zu Fuß zur Schule zu gehen. Das soll Verkehrschaos verhindern.
Düsseldorf. Vor vielen Grundschulen herrscht morgens Verkehrschaos, zum Beispiel an der Grundschule Lörick. Rektor Jannik Albers beschreibt es so: „Unsere Schule liegt in einer Sackgasse und wenn 200 Schüler von ihren Eltern mit dem Auto zur Schule gebracht werden, entsteht ein Rückstau. Das führt vor allem zur Unzufriedenheit der Eltern.“
Dass die Schule nicht die einzige Grundschule in Düsseldorf ist, die mit langen Autoschlangen chauffierender Eltern zu kämpfen hat, weiß auch das Amt für Verkehrsmanagement und rief unter anderem deswegen zum zehnten Walk-to-School-Day auf.
Der Aktionstag soll Kinder und Eltern dazu ermutigen, zu Fuß zur Schule zu gehen, statt mit dem „Eltern-Taxi“ zu fahren. Das verhindert nicht nur das Verkehrschaos an Schulen, sondern hat auch positive Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit und das Sozialverhalten der Schüler. „Die Kinder sind einfach wacher, wenn sie zu Fuß kommen“, sagt Silvia Post von der Grundschule Vennhauser Allee.
Die Schüler erstellten Straßenkarten ihrer Stadtteile im Sachkundeunterricht. Außerdem gab es auf dem Schulhof der Schule einen Fahrrad- und Rollerparcours, sowie einen Schilderwald.
Die Schulen mit den meisten Zu-Fuß-Gehern wurden am Montag in der Vennhauser Allee mit Geldpreisen ausgezeichnet. An fünf von 21 teilnehmenden Schulen kamen alle Schüler zu Fuß. Anders als in den letzten Jahren erreichten fast alle Schulen eine Quote von 90 Prozent und mehr. Die Gastgeberschule verpasste die 100-Prozent-Marke knapp — nur ein Schüler wurde mit dem Auto gebracht. Alle anderen kamen zu Fuß oder mit Bus und Bahn.
„Eine unserer Pedibusstrecken bleibt sogar die nächsten Wochen erhalten“, verkündete Silvia Post stolz. Pedibusse sind Gruppen von Schülern, die sich zum Zu-Fuß-zur-Schule-Gehen zusammentun und von einem Elternteil begleitet werden.
Obwohl sich solche kleinen Erfolge verzeichnen lassen, ist es schwer, die Mehrheit der Eltern dauerhaft davon zu überzeugen, ihre Kinder zu Fuß zur Schule gehen zu lassen. „Viele machen sich einfach Sorgen und für andere ist es bequemer, die Kinder auf dem Weg zur Arbeit abzusetzen“, sagt Organisatorin Antonia Schnelle. Für die Zukunft wäre mehr Nachhaltigkeit aber auch mehr Beteiligung wünschenswert.