(lonn) Der personelle Umbruch bei der Düsseldorfer EG im Sommer fiel nicht gerade klein aus. Zwölf Spieler verließen den Traditionsverein aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), im Gegenzug wechselten – die Nachverpflichtungen von Stürmer Kenny Agostino und Verteidiger Luke Green miteingerechnet – elf neue Akteure in die Landeshauptstadt. Und wie das manchmal so ist im Profisport, fand nicht jeder der zwölf Abgänge auf Anhieb einen neuen Arbeitgeber. So erging es auch Abwehrspieler Joonas Järvinen und Angreifer Stephen Harper, ehe beide beinahe gleichzeitig bei einem neuen Klub unterschrieben.

Den Anfang machte Harper, der am 30. September offiziell beim slowakischen Erstligisten HK Nitra vorgestellt wurde. Nitra? Da war doch was? Stimmt, bis vor kurzem spielte noch Harpers Landsmann Luke Green für den slowakischen Meister von 2016. Gewissermaßen gaben sich beide Kanadier also die Klinke in die Hand. Nicht die einzige Gemeinsamkeit übrigens, denn genau wie die DEG durchlebt auch HK Nitra gerade eine schwere Phase in der heimischen Extraliga. Nach acht Spieltagen steht der Klub mit lediglich fünf Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz und stellt mit 20 geschossenen Toren zudem die schwächste Offensive aller zwölf Teams. Genau in diesem Bereich soll Harper Abhilfe schaffen. Dass der 28-Jährige dazu in der Lage ist, stellte er vor allem in seiner Anfangszeit bei der DEG unter Beweis, als er nach dem Saison-Aus von Brendan O’Donnell zwischenzeitlich zum Topscorer aufstieg, anschließend jedoch nachließ und erst wieder in den Play-offs zu alter Stärke zurückfand. Insgesamt kam er in 54 Spielen auf 31 Scorerpunkte (13 Tore, 18 Vorlagen). Für Nitra stehen nach den ersten beiden Einätzen bereits ein Tor sowie eine Vorlage zu Buche.

Während es für Harper die erste Station in Osteuropa ist, kehrte sein ehemaliger Teamkollege Järvinen in seine finnische Heimat zurück und unterschrieb einen Zwei-Monats-Vertrag bei Lukko Rauma, kurz Lukko genannt, mit der Option auf eine gesamte Saison. Der Tabellendritte der finnischen Liiga reagierte damit auf den verletzungsbedingten Ausfall von Samuli Piipponen, der laut Vereinsgaben bis Mitte November fehlen könnte. „Wir befinden uns in einem intensiven Spielbetrieb, der drei Spielwochen, Reisen durch Finnland und eine Champions-League-Reise nach München umfasst. Wir haben uns die Situation der Verteidigung angeschaut und sind zu dem Schluss gekommen, dass es jetzt an der Zeit ist zu reagieren“, wird Lukkos Sportdirektor Kalle Sahlstedt auf der Klubhomepage zitiert. Järvinen selber freut sich auf „ein gutes, junges und enthusiastisches Team, das sich weiterentwickeln will“. Der Start ließ sich schon mal gut an: In seinen beiden ersten Einsätzen blieb der 34-Jährige ungeschlagen.