Neuer Anlauf Ex-DEG-Stürmer Edmund Junemann wechselt in die Oberliga

Düsseldorf · In der vergangenen Saison spielte Edmund  Junemann bei der DEG kaum eine Rolle, sodass sich der DEL-Klub nach dem Ende der Hauptrunde vom 20-jährigen Angreifer trennte. Nun hat er einen neuen Verein gefunden – und der hat bewegende Monate hinter sich.

Verlässt die Düsseldorfer EG nach sieben Jahren: Stürmer Edmund Junemann.

Foto: Birgit Häfner

Als die Düsseldorfer EG Ende April eine Reihe von Abgängen verkündete, da fand sich unter den sechs Spielern auch der Name von Edmund Junemann. Denn der seit wenigen Tagen 20-Jährige aus der eigenen Jugend gehörte auch in der Saison 2023/24 zum Kader der Profis in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Was man allerdings schnell übersehen kann, denn Junemann kam nur drei Mal zum Einsatz.

Das Gros seiner Spiele absolvierte der Angreifer für den Kooperationspartner Krefeld Pinguine in der DEL2 (28 Einsätze). Aber auch dort wird er künftig nicht mehr spielen. Wie die Bayreuth Tigers am Freitag verkündeten, wird der gebürtige Duisburger ab der kommenden Spielzeit das Trikot der Oberfranken in der Oberliga Süd tragen.

Bayreuths Cheftrainer Larry Suarez freut sich auf einen „hart arbeitenden Stürmer, der jede Schicht entschlossen spielt. Er ist ein ausgezeichneter Forechecker, ist körperlich engagiert und defensiv verantwortlich. Ein sehr solider junger Spieler, der unserer Aufstellung Energie verleihen wird“.

Das konnte er bei der DEG nur selten zeigen. Zumindest bei den Profis. In der Jugend war Junemann über Jahre eine Säule, wobei es nicht immer einfach war, in seinem zweiten Jahr wurden er und das gesamte Nachwuchseishockey von der Corona-Pandemie ausgebremst. Monatelang stand der Betrieb still, später gab es zumindest Training, aber die wichtige Spielpraxis fehlte.

Bereits mit 15 Jahren war er von seinem Heimatverein aus Duisburg an die Brehmstraße gewechselt, spielte zwei Jahre in der U17, dann zwei in der U20. Und parallel ab September 2022 auch hin und wieder in der DEL. Ausgerechnet beim Titelverteidiger Eisbären Berlin schoss er sein erstes Profitor, sicherte der DEG damals einen Punkt.

Dauerhaft schaffte er es aber nicht in den Kader. Am Ende seiner ersten DEL-Saison standen elf Einsätze, Junemann war lediglich dann gefragt, wenn es zu viele Ausfälle gab. In seiner zweiten Saison wurde es dann noch weniger, eben nur noch drei Spiele, aber da lag sein Schwerpunkt bereits in Krefeld. Obwohl er auch noch hin und wieder für die U20 der DEG auflief.

Dafür ist er nun aber zu alt, also wechselt Edmund Junemann fest in den Profibereich, aber eben in die Oberliga, Zwar absolviert er aktuell noch das Sommertraining in Krefeld, aber ab Mitte August wird er in Bayreuth erwartet.

In Bayreuth möchte er sein Spielverständnis schärfen

Dort möchte er vor allem an „an meiner Puckkontrolle arbeiten und mein Spielverständnis schärfen“.

Zudem habe der Trainer eine nicht unwesentliche Rolle bei seiner Entscheidung gespielt, wie er in der Klubmitteilung betont: „Ich kenne Larry schon ziemlich lange und vertraue ihm. Als der Anruf kam und er mir das Angebot unterbreitet hat, in Bayreuth zu spielen, musste ich nicht lange überlegen. Klar macht man sich noch schlau und holt sich Infos ein, die alle durchweg positiv waren. Ich glaube, es ist die perfekte Gelegenheit für mich, mich in der Oberliga zu zeigen und mich zu beweisen.“

Dass die Bayreuther überhaupt noch in der dritthöchsten Spielklasse unterwegs sind, hing bis vor wenigen Wochen am seidenen Faden. Schon vor der Saison ging es rund, in der die Tigers eigentlich in der DEL2 spielen wollten. Die Klasse hatten sie gehalten. Doch dann wurde ihnen aus wirtschaftlichen Gründen die Lizenz entzogen, sie mussten runter in die Oberliga.

Auch dort gab es weiter Theater, die Profi-GmbH habe dem Stammverein Geld geschuldet, hieß es in Medienberichten. Ebenso einem Caterer, bei einem Heimspiel wurde sogar die Abendkasse gepfändet. Die Tigers mussten Ende Januar Insolvenz anmelden. Zwar konnte die Saison zu Ende gespielt werden, aber ob die Gläubiger dem Insolvenzplan von Insolvenzverwalter Peter Roeger zustimmen würden, war da noch nicht sicher.

Erst am 10. Mai konnte der Klub Entwarnung geben, keiner der Gläubiger habe während 14-tägigen Frist Einspruch gegen den Plan eingelegt. Somit war er rechtskräftig. Darüber hinaus wurde der Investor „onesto“ zum neuen Gesellschafter der neuen „onesto Tigers Bayreuth Eishockey GmbH“, um den Klub „finanziell zu stabilisieren und den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten“, wie es in der Mitteilung heißt.

Beim Neustart des Klubs will nun Junemann, der in Bayreuth wie in Düsseldorf die Trikotnummer 97 tragen wird, kräftig mithelfen und auch an seiner persönlichen Zukunft weiter arbeiten. Ein Fernstudium soll es werden, aber es warten noch andere Herausforderungen auf ihn. „Ich bin zum ersten Mal von zu Hause weg und möchte mich in allen Bereichen, auch abseits vom Hockey, weiterentwickeln“, betont er in der Mitteilung und fügt hinzu: „Im Team möchte ich einer der Spieler sein, auf dem man sich verlassen kann, meine Rolle finden und diese gut ausfüllen, um der Mannschaft bestmöglich helfen zu können.“