Saisoneröffnungsparty Ein Spieler aber bereitet Sorgen

Die Stimmung war blendend bei der Saisoneröffnung der Düsseldorfer EG am Wochenende in der Altstadt. Mannschaft und Fans können die neue Eishockey-Saison kaum erwarten. Einzig Kyle Cumiskey bereitet Sorgen.

Die DEG-Spieler kamen auf dem Rathausplatz vor ihren vielen Fans zu einem Foto zusammen.

Foto: RP/Birgit Haefner

Es ist gar nicht so einfach, in Düsseldorf eine Bühne zu finden, auf der Josef Hinkel noch nicht stand. Mit dem Mikrofon in der Hand zu den Menschen reden, das kann der bekannteste Bäckermeister der Stadt. Am Samstagnachmittag war das wieder zu erleben. Die Düsseldorfer EG hatte zur großen Saisoneröffnungsfeier auf den Rathausplatz geladen. Da gehört es sich, dass ein Vertreter der Stadt ein paar warme Worte spricht und alles Gute für die kommende Eishockey-Saison wünscht. Normalweise ist das sogar ein Job für den Oberbürgermeister, aber Stephan Keller weilt im Urlaub und ließ Grüße ausrichten. Also schickte die Stadt Josef Hinkel. Und auch wenn der in seiner Rolle als Bürgermeister sprach, kam da oben auf der Bühne doch immer wieder der Karnevalist in ihm durch. Aus der „Saison“ wurde da schnell mal die „Session“. Aber Hinkel, passend mit DEG-Schal und später sogar im Trikot unterwegs, lächelte das gekonnt weg. Er werde jetzt nicht auch noch „Helau“ sagen, versprach er – und hatte die Lacher damit auf seiner Seite. Erst recht, als er danach von den goldenen Neunzigern schwärmte, von den Dauermeisterjahren an der Brehmstraße. So etwas wolle er mal wieder erleben: „Wir wollen feiern“, rief er dem Publikum zu. Und erntete den erwartbaren Jubel. Insgesamt war das ein Nachmittag, wie sie sich ihn bei der DEG vorgestellt hatten. Blauer Himmel, mehr als 25 Grad, tausende DEG-Fans und ebenso viele Passanten. Die verstanden zwar nicht alle, was da jetzt schon wieder auf dem Rathausplatz gefeiert wird. Aber das Ziel der DEG, die Leute daran zu erinnern, dass es bald wieder Eishockey in Düsseldorf gibt, das dürfte schon aufgegangen sein.

Erst später waren dann doch einige Lücken vor der Bühne zu sehen. So kurzweilig die Stadionsprecher André Scheidt und Axel Pfannenmüller das Bühnenprogramm auch moderierten, so ein Eishockeyklub kennt mit Geschäftsführer, Manager, Trainerteam und Spielern nun mal knapp 30 Personen.

Spieler mischten sich unter die Fans und schrieben Autogramme

Das zieht sich, wenn so gut wie jede einmal zu Wort kommen soll. Und wenn die meisten dasselbe erzählen: Wie gut die Vorbereitung läuft, sie schnell sich das neue Team gefunden hat, wie sehr sie sich auf die Saison freuen. Vor allem auf die Heimspiele, versteht sich. Einer konnte dann aber doch nicht aus seiner Haut. Manager Niki Mondt. Der war ja noch nie einer, der die Dinge beschönigt. Und da die DEG am Abend zuvor in Iserlohn den bis dato schwächsten Auftritt ihrer Vorbereitung hingelegt hatte, wirkte Mondt nur so halb zufrieden. „Ein bisschen ernüchternd“ nannte er das 0:3 bei den Roosters. „Wir sind nicht da, wo wir sein wollen, aber wir haben noch zwölf Tage“, sagte Mondt, der grundsätzlich aber optimistisch sei, was die neue Saison angeht. Das scheint auch für das Publikum zu gelten. Das genoss es sichtlich, seine neue Mannschaft, die durch ein Spalier der Fans zur Bühne kam, mal aus nächster Nähe zu sehen. Erst recht, als sich die Spieler später unters Volk mischten, fleißig Autogramme schrieben, für Selfies posierten, hier und da ein Smalltalk. Besonders gefragt waren Henrik Haukeland und Brendan O‘Donnell. Der überragende Torhüter und der Stürmer, der den Großteil der Vorsaison wegen einer durchtrennten Achillessehne ausfiel und jetzt schon wieder fleißig Tore schießt. Bereits bei der Vorstellung auf der Bühne hatte der Rückkehrer den größten Applaus bekommen. Wann hingegen der andere Langzeitverletzte aus der Vorsaison wieder ins Mannschaftstraining einsteigt, steht noch nicht fest: Kyle Cumiskey. Als der interviewt wurde, hörten die Fans besonders gebannt hin, schließlich ist der Kanadier als Nummer-eins-Verteidiger eingeplant, aber hat seit fast einem Jahr kein Eishockey gespielt. Wie berichtet, ist er zumindest zurück auf dem Eis, dreht derzeit aber noch einsame Runden. Einen „Zeitplan“ für seine vollständige Rückkehr gebe es nicht, sagte Cumiskey am Samstag, und natürlich werde er nach der langen Pause ein paar Spiele brauchen. „Aber Donnie (O‘Donnell) sieht schon wieder sehr gut aus. Ich hoffe, ich bekomme das auch so hin.“ Damit war er nicht allein.