Drei Spiele in fünf Tagen Düsseldorfer EG hat das Viertelfinale im Blick

Düsseldorf · Vor der Saison hieß das Ziel Platz zehn, zuletzt hat die DEG es nach oben korrigiert. Um Rang sechs zu erreichen, braucht es aber wieder mehr Offensive – am besten schon heute gegen Bremerhaven.

Eine Szene aus dem bislang letzten Aufeinandertreffen Ende Dezember 2022: DEG-Stürmer Philip Gogulla (m.) versucht, den Puck gegen Bremerhavens Goalie Stefan Niklas Svedberg (l.) und Patrick Alber zu behaupten.

Foto: Ja/Ralph-Derek Schröder

(bs-) Die halbwegs entspannte Zeit ist für die Düsseldorfer EG schon wieder vorbei. Gerade mal zwei Wochen wurde im Freitag-Sonntag-Rhythmus gespielt, nun stehen gleich wieder drei Spiele in fünf Tagen an. Und sie könnten kaum unterschiedlicher sein. Heute geht es gegen einen Konkurrenten aus dem oberen Mittelfeld, am Freitag gegen einen Abstiegskandidaten, am Sonntag gegen den Topfavoriten auf den Titel. Genauer: Erst Bremerhaven, dann Augsburg, dann München.

Danach wollen die Düsseldorfer nach Möglichkeit wieder auf Rang sechs der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) stehen, der am Ende der Hauptrunde die direkte Qualifikation für das Viertelfinale der Play-offs bedeuten würde. Das betonten alle Beteiligten zuletzt immer wieder. „Unser Ziel ist der bestmögliche Tabellenplatz. Wenn ein Top-Sechs-Platz dabei herausspringen sollten, sind wir natürlich super glücklich, und das ist unser Ziel, aber dafür müssen wir noch einige Spiele gewinnen“, sagte Kapitän Alexander Barta bereits Mitte des Monats.

Nach dem Derbysieg gegen Köln am vergangenen Freitag klang Tobias Eder ganz ähnlich: „Wir wollen die Top Sechs erreichen, dafür müssen wir Spiele gewinnen. Das war heute der erste Schritt dafür.“ Das klang im ersten Moment nach einer forschen Ansage. War nicht immer wieder zu hören, dass die DEG vom Etat her ins untere Regal der DEL einzusortieren sei?

Zudem lautete das offizielle Saisonziel vor dem Start im September ja Platz zehn. Das muss natürlich nicht gleich mit dem internen sein, aber dass Rang sechs nun so offen kommuniziert wird, ist eine Entwicklung. Allerdings eine, die Trainer Roger Hansson mitgeht. „Wir sind von Anfang an in diesem Top-Sechs-Rennen. Wir wussten, dass es schwierig wird, aber machen wir alles richtig, ist es möglich. Jetzt sind wir dran, das zeigt: Wir können es schaffen“, sagte der Trainer am Wochenende.

Was nicht bedeute, dass für sein Team eine Welt zusammenbrechen würde, falls es doch nur Siebter oder gar Zehnter wird. Aber wer Ende Januar Siebter sei, der habe halt den Anspruch, Anfang März auf einem Viertelfinalplatz zu stehen.

Die Norddeutschen sind gerade zwei Plätze besser als die DEG

Umso wichtiger wird nun das heutige Spiel (19.30 Uhr) gegen Bremerhaven. Die Norddeutschen sind aktuell nämlich auf Rang fünf und damit zwei Plätze besser als die DEG. Da sie aber auch nur zwei Punkte mehr haben, könnten die Düsseldorfer mit einem glatten Sieg an ihnen vorbeiziehen. Und die Chancen stehen gar nicht so schlecht, erst Ende Dezember gewann die DEG mit 3:1 gegen die Pinguins. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass das ein recht glücklicher Sieg war, hatte die DEG doch nur 15 Mal aufs Tor geschossen.

Torschüsse und offensive Momente sind zuletzt generell ein großes Problem. Seit dem Bremerhaven-Spiel kurz vor Silvester hat kein DEL-Team weniger Pucks aufs Tor gebracht als die DEG. Gerade mal 20,3 sind es im Schnitt. Das Ziel sind eigentlich 30 und mehr pro Spiel. Doch dafür kommen die Düsseldorfer zu selten in gute Abschlusspositionen. Oder sie spielen den einen Pass zu viel. In sieben der vergangenen neun Spiele musste Henrik Haukeland deutlich häufiger eingreifen als der gegnerische Torwart. Es ist zu einem Großteil der Klasse des DEG-Torhüters zu verdanken, dass sein Team immerhin vier dieser neun Spiele gewann.

Ein anderer Faktor ist die Sturmreihe mit Victor Svensson, Tobias Eder und Alexander Ehl. Neun der 22 Düsseldorfer Tore erzielte die seit dem 30. Dezemeber, am Wochenende gar alle fünf. Vom Rest kommt derweil zu wenig, um regelmäßiger Spiele zu gewinnen. Auch von der Reihe mit Stephen MacAulay, Philip Gogulla und Daniel Fischbuch.

Nach starken Wochen ist die wieder deutlich abgekühlt, hat seit vier Spielen nicht mehr getroffen – und bis auf Gogulla sieht das auch seltsam lethargisch aus. Von den hinteren Reihen ist sogar kaum etwas zu erwarten.

Barta und Stephen Harper trafen jeweils nur einmal, Paul Bittner gar nicht, auch von den Jungen wie Alexander Blank und Josef Eham kam zuletzt wenig. Das sollte sich diese Woche wieder ändern. Sonst wird es schwierig, das aktualisierte Saisonziel zu erreichen.