Rhein Fires Passspiel brilliert gegen Paris „Wird sind dran geblieben, und irgendwann hat es klick gemacht“
Duisburg · Die Düsseldorfer Footballer gewinnen das Spitzenspiel der ELF vor 10.000 Zuschauern deutlich mit 38:6.
Es war eine echte Machtdemonstration, die die American Footballer von Rhein Fire gegen die Paris Musketeers abfackelten. Die Mannschaft aus der französischen Hauptstadt ist der hartnäckigste Widersacher der Düsseldorfer in der Western Conference der European League of Football (ELF). Beide Teams hatten bis dato lediglich eine Niederlage zu verzeichnen. Fire hat bereits zwei Spiele mehr ausgetragen und führte die Conference mit 8:1 Siegen an. Es war also so etwas wie das „Finale um die Conference-Meisterschaft“. Für Spannung schien gesorgt. Doch Rhein Fire machte die Musketeers-Siegeshoffnungen in der Arena in Duisburg vor mehr als 10 000 Zuschauern schnell zunichte. Am Ende stand ein nie gefährdeter 38:6-Heimsieg.
„Wir haben gewusst, dass wir besser sind als Paris, wenn wir unsere Bestleistung zeigen, selbst dann, wenn die Musketeers auch ihre Bestleistung zeigen“, meinte Fire-Abwehrspieler Jannik Seibel. „Das haben wir gezeigt.“
Wohin die Reise gehen sollte, machten die Hausherren direkt mit ihrem ersten Angriffszug klar. Fire-Spielgestalter Jadrian Clark orchestrierte eine abwechslungsreiche offensive Welle aus insgesamt 49 erreichten Yards aus Pässen und zwölf erlaufenen Yards. Den Endpunkt setzte der gefangene Ball von Passempfänger Harlan Kwofie, der die letzten drei Yards per Hechtsprung in die Musketeers-Endzone überwand. Da waren nicht einmal sieben Minuten gespielt.
Die Paris-Defensive hatte sich offensichtlich verstärkt auf die Laufverteidigung gegen den bisher überragenden Fire-Ballträger Glen Toonga eingestellt. Kein Wunder, hat das explosive Kraftpaket aus Großbritannien in neun Saisonspielen beeindruckende 1305 Yards erlaufen, 23 Tochdowns erzielt und damit einen neuen ELF-Rekord für erlaufene Touchdowns in einer Saison aufgestellt. Auf die vermeintliche Toonga-Fokussierung reagierte Fire-Offence Coordinator Andrew Weidinger mit verstärktem Passspiel. Mit Erfolg, denn Quarterback Jadrian Clark hat das Timing mit seinen Passempfängern, allen voran Kwofie und Kelvin McKnight, wieder gefunden.
Und die Offense Line machte erneut einen richtig guten Job, verschaffte dem Spielgestalter ausreichend Zeit, sich in aller Seelenruhe auszusuchen, welchen Wide Receiver er anspielen will.
Auf der anderen Seite setzte die Fire-Defensive Paris-Quarterback Zach Edwards fast immer so stark unter Druck, dass er weder sein gefürchtetes Passspiel als auch seine flinken Füße als Läufer nicht einsetzen konnte. Und auch dafür war der erste Paris-Angriffszug wegweisend. Der endete damit, dass Seibel einen Edwards-Pass aus dem Himmel fischte, ein paar Yards Raumgewinn erzielte und die Fire-Offensive wieder aufs Feld schickte. Die Folge davon war die zweite Touchdown-Kooperation zwischen Clark und Kwofie.
Erst als die Gastgeber im Gefühl des sicheren Sieges etwas Tempo aus dem Spiel nahmen und etwas von der Fokussierung verloren, gelang den Franzosen etwas Zählbares. Bis dahin hatten sich auch die beiden Ex-Fire-Spieler im weißen Musketeers-Trikot, Running Back Jason Aguemon (2022 bei Fire), und Anthony Mahoungou (2023) mehr aufgerieben als für Akzente gesorgt.
Neben der Tabellenführung nimmt Rhein Fire auch einige Erkenntnisse mit in die Spielpause. Die wichtigste ist, dass inzwischen das Passspiel wieder das Niveau der Championship-Saison 2023 erreicht hat. „In den ersten Saisonspielen hatten wir Riesenprobleme mit dem Passspiel, auch im Training“, gesteht Weidinger. „Aber wird sind dran geblieben und irgendwann hat es click gemacht.“