Der elfte Elfte Düsseldorf und Köln wappnen sich für Karnevalsbeginn - 1000 Polizisten in Köln

Köln/Düsseldorf · Wenn in Düsseldorf der Hoppeditz erwacht und sich in Köln ein neues Dreigestirn formiert, dann kann das nur eines heißen: Die närrische Saison kündigt sich an. Und das bedeutet nicht unbedingt nur Spaß und gute Laune.

  Clowns feiern in Düsseldorf beim Rosenmontagszug.

Clowns feiern in Düsseldorf beim Rosenmontagszug.

Foto: dpa/Federico Gambarini

In den rheinischen Karnevalshochburgen beginnt am Montag um elf Uhr elf die närrische Zeit. Allerdings erstmal nur für einen Tag - so richtig los geht es dann erst im neuen Jahr. In Düsseldorf erwacht nach neunmonatigem Tiefschlaf um elf Uhr elf der Obernarr Hoppeditz.

In Köln präsentiert sich ein neues Dreigestirn. Dort werden traditionell die meisten Besucher erwartet. In der Vergangenheit kam es dabei nicht selten zu unschönen Szenen wie Trink-Exzessen, Schlägereien, sexuellen Übergriffen und ungebremstem Wildpinklertum.

Dieses Jahr kündigt ein Polizeisprecher an: „Wer nach Köln kommt und meint, er kann hier Karneval mit Aggression feiern, der bekommt von uns die gelbe oder rote Karte.“ Gelb sei Platzverweis, rot Ingewahrsamnahme. Die Polizei werde mit 1000 Beamten vor Ort sein. Dass der elfte Elfte diesmal auf einen Montag falle, müsse nicht zwangsläufig bedeuten, dass weniger Besucher kämen, so der Sprecher.

Woher kommt die Tradition des elften Elften?

Warum genau beginnt am elften Elften um elf Uhr elf die neue
Karnevalssession - die Karnevalisten sagen Session, nicht Saison. Warum genau dann? Weiß man nicht. Es gibt nur Vermutungen: Es ist eine Schnapszahl, eine Narrenzahl, wie man im Mittelalter gesagt hätte. Einer mehr als die zehn Finger und einer weniger als die zwölf Apostel. Nichts Halbes und nichts Ganzes. Außerdem markierte der 11. November, der Martinstag, früher das Ende der Erntezeit. Man feierte dies mit einem Braten, der Martinsgans. Dabei trank man dann auch gern ein Glas zuviel. Nach getaner Arbeit ließ man es sich gutgehen - zumal anschließend eine Fastenzeit bis Weihnachten begann.

Heute hat in den Karnevalshochburgen sehr vieles mit der Zahl elf zu tun. Sitzungen beginnen nicht zur vollen Stunde, sondern elf Minuten später, und geleitet werden sie vom Elferrat. Für
Karnevals-Unerfahrene ist es überraschend, dass am 11. 11. für einen Tag die Hölle losbricht, und dann tun die Narren erst mal wieder so, als wäre nix gewesen. Erst im neuen Jahr beginnt die Session mit dem Sitzungskarneval so richtig.

(dpa)