Eröffnung beim Düsseldorf-Festival Hommage an Frida Kahlo
Düsseldorf · Das Düsseldorf-Festival eröffnet mit einem Tanzabend, der an die mexikanische Malerin erinnert. Am Ende gibt es Ovationen im Theaterzelt am Burgplatz.
Am Ende steht sie da, wie man sie kennt: bunter Rock, ein Tuch umgehängt, Blumenschmuck auf dem Kopf. Im Kreis des Scheinwerferlichts scheint Frida Kahlo gefangen, ganz allein, zur Ikone erstarrt, während Bühnenarbeiter um sie herum aufräumen. Mit einem starken Bild endet ein Abend, der wiederholt solche einprägsamen Szenen erzeugt.
„Frida“ der Eva Duda Dance Company aus Ungarn eröffnete das Düsseldorf-Festival am Burgplatz. In der Malerin Kahlo steht eine Frau im Zentrum, die wahrscheinlich jeder kennt. Ihr Lebens- und Leidensweg ist hier in Stationen unterteilt – ein Mix aus Handlungsballett und assoziativem Bilderreigen mit folkloristischem Touch. Immer wieder scheinen ihre Bilder im Hintergrund auf, zumeist ihre bekannten Selbstporträts. Sie ist die lebensfrohe Frau, die im Kreis von rot gekleideten Tänzern dem Rhythmus folgt. Eine Figur aus Blumen erweckt sie zum Leben, bewegt sie wie eine Marionette, nur ohne Fäden. Sie ist aber auch die von Kinderlähmung (und später von einem Unfall) gezeichnete Künstlerin im Korsett, deren eckige Bewegungen ihren Schmerz und ihr Leid andeuten. Gekrümmt, in einer unnatürlichen Stellung, legen weiß gekleidete Tänzer sie auf ein Podest. Sehr stark gelingt die Begegnung mit dem 21 Jahre älteren Diego Rivera, der hier mit Tibor Kovats passend mit einem älteren Tänzer besetzt ist. Ihr Kennenlernen mündet in einen schönen gemeinsamen Tanz, sie legt seine Hand auf ihre Wange, doch die Geste verkommt zum Würgegriff. Die Beziehung mit dem Maler wird ihr Leben prägen, ihr auch Leid bescheren. Schon bei der Hochzeitsfeier poussiert er mit anderen Frauen – der Tanz in Zeitlupe verdeutlicht einen Bruch. Am Ende tanzen beide in qualmenden Anzügen – ein weiteres eindrückliches Bild in einer Produktion, deren choreografisches Material, leider manchmal etwas zu simpel, nicht mithalten kann. Trotzdem Ovationen im Stehen am Ende.