Aktionstag Mietstopp Protest gegen hohe Mieten in Düsseldorf

Düsseldorf · Die steigenden Mieten stellen viele Düsseldorfer vor Herausforderungen. Ein Aktionsbündnis hat nun erneut den Blick auf die angespannte Situation gerichtet.

DGB, Mieterverein und das Bündnis bezahlbarer Wohnraum machten mit einer Infoaktion auf hohe Mieten in der Landeshauptstadt aufmerksam.

Foto: Anne Orthen

(pku) Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), der Mieterverein und das Bündnis bezahlbarer Wohnraum haben bei einer gemeinsamen Aktion auf zu hohe Mieten und fehlenden Wohnraum in der Landeshauptstadt aufmerksam gemacht.

Die durchschnittlichen Mieten in Düsseldorf seien in den vergangenen acht Jahren um 32,7 Prozent gestiegen, berichteten sie mit Bezug auf Daten der „empirica Preisdatenbank“.

Der durchschnittliche Quadratmeterpreis habe 2016 noch bei 9,80 Euro gelegen, während Anfang 2024 rund 13 Euro im Durchschnitt fällig geworden seien. Und auch die Energiepreissteigerungen und die Inflation hätten viele Mieter zusätzlich belastet. Auch kritisiert das Aktionsbündnis, dass viele Bestandswohnungen systematisch von renditeorientierten Investoren aufgekauft würden. „Wir sehen seit 2015 eine Zerstörung von bezahlbarem Wohnraum von geschätzt mehr als 20 000 Wohnungen. Da muss die Stadt endlich aktiv werden“, sagte Horst Kraft für das Bündnis bezahlbarer Wohnraum.

„Es muss endlich eine Rechtsverordnung in Kraft gesetzt werden, die Immobilienspekulation erschwert. Wer Mietwohnungen in Eigentum umwandeln will, muss sich das dann von der Stadt genehmigen lassen‘‘, so der Vorsitzende des Mietervereins, Hans-Jochem Witzke. Das Impulsprogramm für den Wohnungsbau, das der Rat kürzlich beschloss, begrüße Witzke.

Die Vorsitzende des DGB-Stadtverbands, Sigrid Wolf, verwies unterdessen auf Beschäftigte in weniger gut bezahlten Jobs. „Die Düsseldorfer Mieten können sich keine Beschäftigten im Einzelhandel mehr leisten. Erzielte Lohnsteigerungen werden dadurch direkt wieder aufgefressen“, sagte Wolf.

Auf dem Schadowplatz waren rund um das Thema Mieten und Mietstopp etliche Infostände aufgebaut. Aber auch die Elektro-, Sanitär- und Heinzungsinnung sowie die Maler- und Lackierer-Innung hatten Stände aufgebaut. Dort ging es etwa darum, Stromfresser im Haushalt ausfindig zu machen oder aber zu zeigen, wie mit smarten Geräten im Haus Strom gespart werden kann. Auch über Solarpaneele fürs Dach als kostengünstige Energiealternative gab es Infos, die Stadt Düsseldorf selbst war mit einem Stand zum Thema Balkonsolarkraftwerke vertreten – Düsseldorfer können sich zum Beispiel eine städtische Förderung sichern.

Viele Passanten im Stadtzentrum nutzen am Samstagmittag bei Sonnenschein und blauem Himmel die Möglichkeit, sich zu informieren. Dutzende Leute waren an den zahlreichen Ständen unterwegs. Auch für Kinder gab es dort einige Aktionen – etwa einen Roboter, der zum Hit „Macarena“ tanzt oder aber kleine Preise. Das lenkte auch nicht vom eigentlichen Thema ab: den zu hohen Mieten in Düsseldorf. Schließlich waren immer wieder Plakate und Schilder, T-Shirts mit Aufdrucken oder große Banner zu sehen. „Mietstopp jetzt!“ hieß es dann zum Beispiel.

(pvk)