Es wird noch mal heiß in NRW - Neuer Hitzerekord am Dienstag?
Essen. Einmal noch gibt die Hitze in NRW alles, dann flachen die Werte langsam ab: Am Dienstag könnte mit bis zu 39 Grad an manchen Orten im Ruhrgebiet und in Ostwestfalen der bisherige Höchstwert des Sommers 2018 übertroffen werden.
Den hält seit dem 26. Juli der linksrheinische Duisburger Stadtteil Baerl mit 38 Grad.
Ab Mittwoch ist die Dauerhitze laut Deutschem Wetterdienst aber definitiv zunächst vorüber. Schon in der vorausgehenden Nacht sinken die Temperaturen und machen den Weg frei für erste heftige Gewitter von der Eifel bis ins Münsterland. Donnerstag wird mit 28 Grad und Freitag mit nur 23 Grad schon deutlich kühler. Das Wochenende pendelt sich bei moderaten 25 Grad ein.
Mit dem Temperaturrückgang ist der Hitzebann vorerst gebrochen. Feuerwehren und Wasserwerfer der Polizei hatten seit Wochen darbende Stadtbäume gegossen, Landwirte und Waldbauern über die ständige Wärmebelastung für Felder und Natur geklagt. Bei Kartoffeln wird mit Missernten und Ausfällen von 40 Prozent gerechnet. Pommes frites würden dadurch teurer, hieß es von Seiten der kartoffelverarbeitenden Industrie.
Derweil hatten viele junge Bäume auch Weihnachtsbaumschonungen durch die anhaltende Trockenheit in NRW schwere Schäden erlitten. Vor allem am Niederrhein gab es bislang nach Auskunft von Wald und Holz NRW einzelne Ausfälle von bis zu 95 Prozent. Regionalförster hatten auf eine Abfrage in den rund 300 Revieren hin auch aus dem Münsterland und Teilen des Ruhrgebiets erhebliche Dürreschäden gemeldet.
Beispiele für die Extreme: Selbst im moorigen Dämmerwald bei Wesel warfen die Lärchen die Nadeln ab. Im Nierstal bei Mönchengladbach verloren Eichen und Buchen Blätter und Früchte. Auch in Nottuln im Münsterland vertrockneten Bäume, meldet der Landesbetrieb.
Folgen der Dürre waren vielfach auch Brände. In Straelen am Niederrhein ging am Wochenende ein großes Waldstück in Flammen auf. 120 Einsatzkräfte bekämpften den Brand auch mit Unterstützung aus der Luft: Die niederländische Armee hatte demnach einen Tandemhubschrauber mit Löschsäcken von 8000 Litern Fassungsvermögen geschickt. Die deutsche Feuerwehr habe die rasche, unbürokratische Hilfe angenommen, da Helikopter der Bundeswehr nach Angaben des NRW-Innenministeriums wegen langer Behördenwege nicht so schnell zur Stelle gewesen wären.
Ergiebiger Regen ist aber vorerst noch nicht in Sicht, wie Wetterexperte Daniel Tüns am Montag sagte. Sehr vage Prognosen würden den ersehnten Landregen, der den Durst der Natur stillen könnte, allenfalls für den nächsten Wochenbeginn andeuten, hieß es. dpa/lnw