Waldbrände: Dienstag ist in Düsseldorf der gefährlichste Tag des Jahres
Der Deutsche Wetterdienst ruft die höchste Warnstufe aus. Bisher musste die Feuerwehr zu 80 Bodenfeuern ausrücken. Eines breitete sich auf 1500 Quadratmetern aus.
Düsseldorf. Mit jedem Tag, an dem die Sonne wie ein Glutofen brennt und dabei kein Tropfen Regen fällt, wird die Situation dramatischer. Die Düsseldorfer Wälder und Grünflächen sind pulvertrocken. „Bisher hatte wir die Warnstufe 4, die zweihöchste“, erklärt Feuerwehrsprecher Tobias Schülpen. Für den Dienstag hat der Deutsche Wetterdienst noch einmal draufgelegt: „Nach dem Grasland-Feuerindex soll es sogar die Warnstufe 5 geben.“ Frühestens zur Wochenmitte wird damit gerechnet, dass sich die Situation entspannt.
Warum die Lage so gefährlich ist? Wegen der tropischen Hitze haben die Bäume reagiert. Die Blätter wurden deutlich früher abgeworfen als sonst. Sie bilden inzwischen auf dem Boden eine knochentrockene Schicht, die wie Zunder brennt, falls es ein Feuer gibt, so Schülpen. In dem Fall könnte ein Brand sehr schnell außer Kontrolle geraten.
Bisher ist Düsseldorf relativ glimpflich davon gekommen. „Wir hatten ungefähr 80 Einsätze wegen Bodenfeuern. Ein echter Waldbrand war noch nicht dabei“, sagte der Feuerwehrsprecher. Wenn seine Kollegen ausrücken mussten, dann meist zu Bränden auf einer Fläche von 50 bis 250 Quadratmetern. Oft handelte es sich um bereits abgeerntete Felder oder Strohballen. Dabei entstand nur geringer Sachschaden, Personen wurden nicht verletzt.
Der größte Einsatz fand am 2. Juli in Hubbelrath statt. Da stand nachmittags ein Stoppelfeld aus einer Fläche von rund 1500 Quadratmetern in Flammen. Die starke Rauchentwicklung war schon von weitem zu sehen. Und die Flammen breiteten sich immer weiter in Richtung eines angrenzenden Waldstücks aus. Mit zwei Löschrohren und einem Wasserwerfer begannen die Einsatzkräfte von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr sofort mit den Löscharbeiten, der Wald blieb verschont.
Hätte das Feuer auf den Wald übergegriffen, wäre die Situation deutlich dramatischer gewesen. Denn auf freier Fläche ist es der Löschangriff für die Feuerwehr viel einfacher. Schülpen: „In einen Wald muss man erst einmal Schneisen schlagen, um zum Brandherd zu gelangen. Außerdem ist es nicht einfach, die Wasserversorgung sicherzustellen.“
Im Fall eines Waldbrandes packt die Feuerwehr gleich das große Besteck aus: „Wir rücken dann immer mit drei Löschzügen und der Freiwilligen Feuerwehr aus.“ Sofort wird dann auch der Kontakt mit dem Experten des Forstamtes aufgenommen, die sich mit den Örtlichkeiten auskennen und unter Umständen wissen, ob es in der Nähe eine Wasserversorgung gibt.
Inzwischen verfügt die Feuerwehr auch über mehrere Tanklösch-Spezialfahrzeuge, die auch unzugängliche Stellen bei einem Waldbrand erreichen können. Die Unimogs verfügen über einen 3000-Liter-Wassertank und über eine Winde, mit der sie auch schweres Gelände gezogen werden können. „Und über eine Vernebelungsanlage“, sagte Schülpen. Damit können sich die Wagen ähnliche wie mit einer Sprinkleranlage selbst schützen, wenn sie einem Brandherd zu nahe kommen.
Bis auf Weiteres gilt in den Wäldern ein grundsätzliches Rauch- und Grillverbot. Wer sich nicht daran hält, dem droht ein Ordnungsgeld von mindestens 100 Euro. Zumindest, bis der erhoffte große Regen endlich auch Düsseldorf erreicht.