Das sind Krefelds Hitze-Gewinner

Der Super-Sommer sorgt für beste Umsätze bei Handel und Gastronomie. Vielerorts sind Klimageräte und Ventilatoren ausverkauft.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Peter Klering aus Traar kommt in diesen Wochen gleich doppelt ins Schwitzen. Bei den hochsommerlichen Temperaturen ist die Nachfrage nach seinen Klimaanlagen explodiert. „Das ist schon gigantisch“, sagt Klering. Der Wunsch nach Abkühlung sei sehr gestiegen, auch weil sich die Denkweise der Leute geändert habe. „Die Menschen legen bei solchen Temperaturen auf einmal eine ganz andere Akzeptanz an den Tag. Viele denken immer noch, Klimaanlagen seien absolute Stromfresser. Das stimmt aber nicht“, sagt Klering. Mit seiner Firma, bestehend aus vier Mitarbeitern, kommt der Traarer daher nicht mehr hinterher.

Zwar habe er sein Team bereits um weitere Kräfte aufgestockt, doch für eine fachgerechte Beratung sowie Installation der Geräte fehlt es an Personal. Beschweren will Klering aber auf keinen Fall. Er sagt: „Wir sind natürlich sehr zufrieden. Die Sonne ist das beste Werbeposter, das wir uns wünschen können.“

Während in vielen Büros die Menschen schwitzen, freuen sich einige Krefelder Gastronomen mit steigenden Temperaturen über steigende Umsätze. Zum Beispiel die Eisverkäufer: Je heißer es wird, desto mehr Eis geht über die Theke. Eisdielenbesitzer berichten über ein gutes Geschäft in diesem Sommer.

Gefragt ist dabei vor allem Fruchteis, wie Davide Plozzer von der Eisdiele „Gelato & Caffé“ an der Rheinstraße erzählt: „Ich glaube, Zitrone ist das beliebteste Eis derzeit. Bei der Hitze sind aber auch andere Fruchtsorten wie Erdbeere, Himbeere oder Kirsche begehrt“, sagt Plozzer.

Die Produktion läuft auf Hochtouren. Auch im Einzelhandel zählt das Speiseeis zu den Rennern. Temperaturen von mehr als 30 Grad, sind jedoch selbst für die Eisdielen ein wenig zu hoch. „Das ist einfach zu warm“, sagt Plozzer und meint: „Perfekt sind ungefähr 26 bis 27 Grad.“ Bei allem, was an Temperaturen darüber liegt, steige eher der Bedarf nach Flüssigkeiten als nach Speiseeis.

Wer einen Abstecher in die lokalen Getränkemärkte macht, dem fällt schnell auf, dass längst nicht mehr alle Regale gefüllt sind. Die Nachfrage nach Wasser, Limo und Co. ist einfach zu hoch. Lieferanten kommen kaum noch hinterher. Alem Cekmen vom Efes Getränkemarkt in Krefeld sagt: „Es läuft gut. Wir verkaufen sehr viel und haben gleichbedeutend zu wenig Lieferungen.“ Seinen normalen Bedarf könne auch er nicht mehr decken und muss umplanen: „Wenn ich normalerweise 500 Kästen Wasser bestelle, bekomme ich derzeit nur 200 geliefert“, sagt Cekmek. Er stelle dann kurzerhand sein normales Angebot um: „Ich musste die Wassersorte ändern, weil meine eigentliche Marke nicht mehr liefern konnte“, sagt Cekmek.

Auch andere Bestände wurden mit anderen Marken aufgefüllt. Der Absatz von Bier ist in den vergangenen Sommerwochen deutlich nach oben gegangen. Nach der Fußball-WM sorgten die letzten Wochen für einen weiteren Anstieg. Gefragt sind dabei vor allem auch alkoholfreie Vari—anten.

Egal ob Ventilatoren, Swimming-Pools oder Grills - im Baumarkt gibt es kaum noch Bestand. Der Ansturm ist groß. Mitarbeiter des Baumarkts sind die ersten, die eine neue Lieferung abfangen und sich ein Gerät sichern. Im freien Verkauf dauert es keine 30 Minuten bis alle Exemplare verkauft sind. Auch Sonnenschirme und Pavillons sind gefragt wie selten zuvor. Das Online-Angebot der Marktführer ist im Bereich Klimaanlagen und Ventilatoren ausverkauft.