NRW Fahrgastverband befürchtet erneute Stellwerksprobleme im Rheinland
Erst Düsseldorf, dann Köln. Technische Fehler haben bei der Bahn im Rheinland in den vergangenen Tagen zu Verspätungen geführt. Der Fahrgastverband Pro Bahn rechnet auch künftig mit Problemen.
Oberhausen. Pendler müssen sich nach Ansicht des Fahrgastverbandes Pro Bahn an Stellwerksstörungen und deutliche Verspätungen wie in den vergangenen Tagen gewöhnen. „Damit werden wir in den kommenden zehn Jahren leben müssen“, kritisierte Pro Bahn-Sprecher Lothar Ebbers am Freitagmorgen.
Die Bahn habe es versäumt, die alten Stellwerke rechtzeitig umzustellen, dadurch habe sich der Erneuerungsbedarf enorm aufgestaut. „Nun fallen die alten Relaisstellwerke häufiger aus, außerdem gibt es mehr Baustellen, wenn Stellwerke auf Elektronik umgestellt werden“, sagte Ebbers.
Wegen einer Störung bei der Deutschen Bahn hatten sich zahlreiche Pendler im Rheinland am Freitagmorgen in Geduld üben müssen. Im Großraum Köln kam es zu Verspätungen bis zu einer halben Stunde. Zuvor hatte der WDR darüber berichtet. Betroffen waren verschiedene Regionalexpresse und S-Bahn-Linien.
Bereits am Donnerstag hatten sich Züge aufgrund eines defekten Stellwerks in Düsseldorf auf mehreren S-Bahn-Linien und im Regionalverkehr deutlich verspätet. Die Störung im Großraum Köln war nach rund drei Stunden behoben. Konkret waren Signale gestört, sagte ein NRW-Sprecher der Deutschen Bahn.
Ob die Ursache wie vermutet in einem Stellwerk lag, sollte noch weiter untersucht werden. Lokführer mussten zunächst auf mündliche Anweisungen hin fahren statt nach den automatischen Lichtsignalen. Dann stellte die Deutsche Bahn auf Ersatzsignale um, so dass die Züge allmählich wieder nach dem geplanten Takt fahren konnten.
Nach Angaben des Fahrgastverbandes rechnet der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr mit rund 350 Baustellen im laufenden Jahr. Im kommenden Jahr werde diese Zahl nach VRR-Schätzungen auf bis zu 800 steigen.