So haben 18fuemmenneunzich-User abgestimmt Appelkamp ist der Aufsteiger der Saison
Der 20-Jährige Mittelfeldakteur war der Aufsteiger der Saison. Wer ebenfalls auf dem Treppchen gelandet ist.
Es gibt Spieler, bei denen sieht man bereits nach wenigen Ballkontakten, dass sie den Unterschied ausmachen können. Es sind die Ballberührungen, die Bewegungen auf dem Feld, die Laufwege, die schwere Dinge leicht aussehen zu lassen. Da zu sein, wenn man gebraucht wird. Einfach eine Präsenz auf dem Rasen zu haben. Shinta Appelkamp war der Aufsteiger im Team von Fortuna Düsseldorf.
Das sieht auch die überwältigende Mehrheit der Fans so – in einer Abstimmung wurde der 20-Jährige nun als Spieler der Saison gewählt. Appelkamp konnte 82 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Kevin Danso, Leihspieler vom FC Augsburg landete bei der Wahl auf dem zweiten Platz mit zehn Prozent. Zugang Kristoffer Peterson konnte immerhin acht Prozent von sich überzeugen. Mehr als 2000 Personen haben abgestimmt. Eine offizielle Verleihung der Preise an die drei Spieler auf dem Treppchen folgt noch in den kommenden Wochen.
Appelkamp könnte für Fortuna zum Glücksfall werden. Er ist im Nachwuchsleistungszentrum des Klubs ausgebildet worden. Bereits in der vergangenen Saison hatte Sportvorstand Uwe Klein dem Trainer vorgeschlagen, den Deutsch-Japaner etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Und Uwe Rösler war sofort begeistert von dem Talent. Appelkamp, in Tokio geboren, ist ein technisch extrem versierter Akteur, handlungsschnell und mit einer für sein Alter und seine Erfahrung überzeugenden Übersicht ausgestattet. Schon bei Friedhelm Funkel saß er in der Bundesliga auf der Bank.
Als im vergangenen Herbst noch im Schlussverkauf leicht panisch nach einem Kreativspieler verlangt wurde, hatten Medien ein Plädoyer für Appelkamp gehalten. Solche Texte bergen natürlich immer die Gefahr, dass sie schnell überholt sind. Ein Talent entwickelt sich doch nicht so schnell wie erhofft, die Mannschaft spielt besonders erfolgreich oder erfolglos, und man gerät aus dem Tritt oder man muss persönliche Rückschläge verkraften. Das alles kann dazu führen, dass alles ganz anders kommt.
Und man wäre auch nicht verwundert gewesen, wenn es genauso bei Appelkamp gekommen wäre. Fortuna startete miserabel in die Saison, und Appelkamp mühte sich. Dann verletzte er sich und brauchte lange, bis sein Körper wirklich Schritt halten konnte. Auch wenn er nicht da war, lag da dieses Versprechen in der Luft, dass mit ihm vieles besser laufen könnte. Doch dann war er da – und ganz schnell nicht mehr wegzudenken. Appelkamp kann den Unterschied ausmachen. Appelkamp hat das ganz oft in den vergangenen Monaten bewiesen.
Am Ende einer für ihn außergewöhnlichen Saison wurde er auch noch mit einer Nominierung von Stefan Kuntz für die U 21-EM belohnt. Einen Einsatz bekam er beim Titelgewinn nicht, gleichwohl aber das Gefühl vermittelt, ein Teil dieser Gruppe zu sein. Die Zukunft gehört Appelkamp.
Appelkamp ist schon jetzt in seinem ersten Profijahr eine Art Lebensversicherung für den Verein, an den er sich bis 2024 gebunden hat. Eine große Last vor allem für den Mittelfeldakteur, der ja selbst am besten ablesen kann, wie sehr er den Unterschied ausmacht. Entwickelt er sich einigermaßen so weiter, dürfte er schon bald auch finanziell für den Klub wichtig werden. Appelkamp spielt auf einer Position, die weltweit rar gesät ist mit Arbeitskräften auf diesem Niveau. Nun kann er endlich ein paar Tage durchatmen.