Zahl der Hilfesuchenden steigt im Kreis an Frauenberatung bietet Hilfe in schwierigen Situationen
Leichlingen. · Mitarbeiter der Beratungsstelle kommen auch nach Leichlingen.
Anlaufstelle für Frauen im gesamten Rheinisch-Bergischen Kreis (RBK) ist die Frauenberatungsstelle Bergisch Gladbach im Verein „Frauen helfen Frauen“. Seit zwei Jahren macht sie auch Beratungsangebote in Leichlingen. Der nächste Termin ist hier für Dienstag, 14. Januar 2020, um 10 und um 11 Uhr im Bürgerhaus Am Hammer geplant. Die Sozialarbeiterin Simone Joseph steht den Interessentinnen in dieser Zeit für ein Gespräch zur Verfügung. „Der Gedanke, das Angebot nicht nur in unserem Büro in Bergisch Gladbach zu machen, war, dass es auch nicht mobile Frauen nutzen können“, sagt Simone Joseph.
„Frauen helfen Frauen“ ist
konfessionell unabhängig
Grundsätzlich können Frauen ab 18 Jahren mit jedem Problem in die Beratungsstelle kommen: Sie bietet zunächst einmal ganz allgemein individuelle Unterstützung zur Verbesserung der persönlichen Lebenssituation, ist dabei parteipolitisch und konfessionell unabhängig. Die Beratungsgespräche sind vertraulich und kostenfrei. „Unsere Schwerpunkte liegen auf der Beratung bei allgemeinen Lebenskrisen, Trennung, Scheidung, Konflikten mit dem Partner oder der Partnerin und bei häuslicher Gewalt“, berichtet Joseph. Am häufigsten aber werde beraten rund um körperliche, psychische, soziale oder sexualisierte Gewalt gegen Frauen. In diesem Jahr haben bis September bereits 325 Frauen das Angebot im gesamten RBK angenommen, etwa neun Prozent kommen aus dem Nordkreis mit Leichlingen, Burscheid und Wermelskirchen. Zehn bis 15 Frauen haben die Außenstelle der Beratung in diesem Zeitraum in Leichlingen aufgesucht.
Die Probleme aber sind offenbar im gesamten Einzugsgebiet der Frauenberatungsstelle Bergisch Gladbach dieselben. „Da macht Leichlingen keinen Unterschied“, sagen die Beraterinnen. Sie beobachten, dass die Zahl der Hilfesuchenden in den letzten Jahren tendenziell gestiegen ist – nicht, weil es beispielsweise mehr Gewalt gebe, sondern weil die Frauen informierter seien, ihre Rechte besser kennen. Die Unterstützung richtet sich indes in allererster Linie danach, was sich die Hilfesuchenden wünschen. „Wir schauen nach dem aktuellen Bedarf. Wenn die Frau Schutz sucht, versuchen wir ihn zu bieten“, erläutert Simone
Joseph.
Oft gehe es aber vor allem darum, mit den Frauen ihre Stärken und ihre Potenziale wiederzuentdecken. Dafür reiche in der Regel nicht nur ein Termin aus. Deshalb bietet die Beratungsstelle auch Beratungsreihen an, dann bevorzugt im Büro an der Hauptstraße 155 in Bergisch
Gladbach.
Wer nicht regelmäßig in die Kreisstadt fahren kann, kann sich auch übers Internet beraten lassen unter: