Entscheidung im Haaner Stadtrat Rat lehnt Sandbachtal-Brücke ab
Haan. · Die Schillerstraße wird saniert. Der Bau einer neuen Brücke über den Sandbach kommt nicht.
Eine der größten „Schlagloch-Pisten“ der Stadt wird saniert: die Schillerstraße. Dies beschloss der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung. Nicht umgesetzt werden dagegen die Pläne der Verwaltung, eine Brücke über das Sandbachtal zu bauen. Damit, so hatte die Stadt argumentiert, „wäre nicht nur die Verbindung Sandbachtal/ Schillerpark/ Innenstadt gewährleistet, sondern auch ein wesentlicher Baustein der beschlossenen Geh- und Radwegetrasse im Sandbachtal vom Hildener Stadtwald bis in die Innenstadt.“ Der durchaus wünschenswerte durchgängige Radweg durch das Sandbachtal stieß jedoch bei der Finanzierung auf unüberwindbare Hürden.
Der Radweg scheiterte
an der Finanzierung
Als Konsequenz aus einer Machbarkeitsstudie hatte die Stadt ein Planungsbüro beauftragt, eine Grundlagenermittlung vorzunehmen und eine Vorplanung zur Brückenkonzeption zu erstellen. Ein Großteil der geschätzten Kosten für die Errichtung der Brücke sollten aus einem öffentlichen Förderprogramm kommen. Doch dieser Zuschuss zerschlug sich: Das heißt, die Kosten für den Bau, sowie die Verlegung von Ver- und Entsorgungsleitungen hätte die Stadt Haan komplett tragen müssen. Die Rede ist von etwa einer Million Euro bis hin zu 1,2 Millionen.
Zu viel, befand eine Mehrheit in der Politik. Mit zehn Ja-Stimmen bei einem Nein und sieben Enthaltungen beschloss der Stadtrat den Verzicht auf die Brücke. „Wir haben in Haan diverse ,Baustellen‘ für Radfahrer, wofür das Geld zurzeit besser ausgeben können“, argumentierte beispielsweise der SPD-Fraktionsvorsitzende Bernd Stracke. Die lange Diskussion um eine Radspur an der Bahnhofstraße beispielsweise habe deutlich gemacht, „dass wir noch einiges zu tun haben“. Eine Brücke – so schön sie auch sei – helfe da nicht weiter.
So bleibt es beim Ausbau der Schillerstraße: Die Verwaltung hat ein Ingenieurbüro mit der Planung der Straßensanierung beauftragt. Es wurden auch bereits eine Bestandsvermessung, ein Boden- und ein Baumschutzgutachten erstellt, sowie Gespräche mit der Rheinbahn geführt. Die Verlegung der Versorgungsleitungen durch die Stadtwerke wurde bereits im vergangenen Jahr abgeschlossen.
Die Bäume sind noch in einem guten Zustand und daher zu erhalten, hieß es aus dem Rathaus. Die Mindestbreite für den Begegnungsverkehr von Bussen und Lkw liege bei sechs Metern. Das bedeutet für die Sanierungsmaßnahme, dass der vorhandene 30 Zentimeter breite Naturbordstein durch einen neuen 15 Zentimeter breiten Betonbordstein ersetzt wird. Dadurch rückt die Bordsteinanlage jeweils 15 Zentimeter vom Baum weg. Die Baumscheibe wird zur Straße hin also minimal vergrößert. Die Gehwegbreite bleibt bei etwa 1,75 Meter. Gestalterisch wird sich wenig verändern. Lediglich das Parken könnte neu geordnet werden. Die geschätzten Kosten für den Straßenbau belaufen sich auf etwa 700 000 Euro.