Stadtteilentwicklung in Düsseldorf Markt-Umbau: Händer wollen kurze Bauzeit
Kaiserswerth. · Die Werbegemeinschaft „Wir Kaiserswerther“ fürchtet bei einer langen Bauzeit um die Existenz vieler Geschäftsleute.
Die Werbegemeinschaft „Wir Kaiserswerther“ möchte nicht länger warten und endlich ein Ende der Diskussion um die Umgestaltung des Kaiserswerther Marktes und schnelle Ergebnisse sehen. Sie möchte, dass der historische Platz nicht vollständig neu gestaltet, sondern lediglich an den wichtigsten Punkten saniert wird. Dazu zählt die Gemeinschaft die Ausbesserung der Straße und Bordsteine, einen neuen Belag für die Mittelinsel und die Nachpflanzung von Bäumen, so dass wieder eine kleine Baumallee entsteht. Damit folgt sie im Wesentlichen den Forderungen der Initiative Kaiserswerther Markt und bevorzugt die einfachsten Pläne der Verwaltung.
„Der Vorteil liegt in einer erheblich kürzeren Bauzeit, die maximal zwei Jahre beträgt und nicht wie bei anderen Plänen sechs Jahre“, sagt Dietmar Hoffbauer von der Werbegemeinschaft. So befürchtet die Gemeinschaft, dass während einer sehr langen Bauzeit die Existenz der Händler und Gastronomen am Markt hochgradig gefährdet wäre, viele die lange Bauzeit nicht überleben würden. „Wir leben auch vielfach von Touristen, doch die haben bestimmt kein Interesse an einer unattraktiven Baustelle“, sagt die Vorsitzende der Werbegemeinschaft Andrea Dahmen.
Eigentlich sollte am 24. März bei einem Workshop diskutiert werden, wie der Kaiserswerther Markt umgestaltet werden soll. Drei Varianten hat die Verwaltung dafür erarbeitet, die aktuelle Anforderungen wie den Schutz der archäologischen Bodenschichten und die Vorgaben für eine Förderung durch das Land berücksichtigen. Dann kam Corona und die Veranstaltung musste abgesagt werden Und seitdem ruhen die Planungen. „Der Platz ist aber in einem Zustand, der ein sehr schnelles Handeln notwendig macht“, sagt Hoffbauer. Die einfachen Verschönerungsmaßnahmen werden vom Verein außerdem bevorzugt, weil dabei die Parkplätze am Markt erhalten bleiben. „Die brauchen wir für unsere Kundschaft und für die Anlieger“, sagt Dahmen.
Die Wünsche der Werbegemeinschaft würden allerdings einen Verzicht auf eine umfassende Neugestaltung des historischen Platzes bedeuten, für den Bürger und Politiker viele Jahre gekämpft haben. Zudem müssten die Kaiserswerther damit rechnen, dass in den nächsten zehn bis 15 Jahren weitere Kanalbauarbeiten auf beiden Seiten der Mittelinsel nötig werden, die bei den anderen beiden Varianten direkt mit erledigt werden könnten.
Verwaltung hält schnelle Variante für „nicht empfehlenswert“
Die CDU, welche die Mehrheit in der Bezirksvertretung besitzt, kann die Wünsche der Händler nach einer Lösung mit kurzer Bauzeit verstehen. „Aber ob für solch eine reine Verschönerungsmaßnahme die veranschlagten zwei Millionen Euro bereitgestellt werden, könnte fraglich werden, zumal die Verwaltung diese Varianten als nicht empfehlenswert eingestuft hat“, sagt Fraktionsvorsitzender Benedict Stieber. Da später noch die Kanäle saniert werden müssen, würde somit das Problem nur verschoben, aber nicht gelöst werden. Stieber ist es wichtig, dass eine verträgliche Lösung für alle Beteiligten gefunden wird und möchte deshalb die Bürger weiter mit in die Planungen einbeziehen. Diese sollen bei einer Bürgerversammlung ihre Vorstellungen äußern dürfen.